Gericht

Tote Hose in Tel Aviv

Wer noch ein paar Eier braucht oder den Wein für das Familienessen vergessen hat, kann schnell in den »Tiv Taam« oder den »AM:PM« hüpfen. Diese Supermarktketten haben ihre Pforten auch nach Anbruch des Schabbats geöffnet. Das soll sich nun ändern. Der Oberste Gerichtshof wies die Stadtverwaltung von Tel Aviv an, die städtische Verordnung, welche die Öffnung am Schabbat untersagt, ernsthaft umzusetzen.

Inhaber kleinerer Geschäfte hatten Klage eingereicht, nachdem sie nach eigener Aussage bereits seit Langem Kunden an die großen Ketten verlieren. Richter Ascher Grunis gab den Klägern recht und urteilte, dass die Supermärkte die Verordnung missachteten, dass Geschäfte am Schabbat geschlossen sein müssen.

Bußgeld Zwar gilt auch in Tel Aviv die Regel, dass Läden und Einkaufszentren am jüdischen Ruhetag nicht geöffnet werden dürfen, doch die Strafen für die Nichtbeachtung sind vergleichsweise gering. Um die 150 Euro Bußgeld müssen Ladeninhaber bezahlen, wenn sie am Schabbat verkaufen. Für große Ketten, die am Samstag riesige Geschäfte machen, ist das ein lächerlich geringer Betrag.

Für die Stadtverwaltung scheint das aber offenbar eine willkommene Einnahmequelle zu sein, wie der Richter argumentierte. Er ordnete an, dass die Vertreter der Stadt die Vorschrift »ernsthafter umsetzen« müssen. »Das hat nichts mit religiöser oder säkularer Freiheit zu tun. Es geht um Verordnungen, und die müssen eingehalten werden«, verkündete Grunis. Gleichzeitig ließ er jedoch ein Schlupfloch offen und machte deutlich, dass die Stadtverwaltung die städtische Gewerbeordnung durchaus ändern könne, wenn sie dies für angemessen hielte.

Lebensmittel Und das könnte in Tel Aviv nun schon bald die Regel werden. Denn der Großteil der Stadtratsmitglieder spricht sich für eine Änderung aus. Allerdings ist der Rat geteilter Meinung, wie weit die Erlaubnisse für die Schabbat-Öffnung gehen sollen. 14 der Ratsmitglieder, darunter Bürgermeister Ron Huldai, sind der Meinung, sämtliche Restriktionen sollten aufgehoben werden, wenn es darum geht, Lebensmittel zu verkaufen.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Assaf Samir will am Wochenende einkaufen gehen. »Es ist ein Grundbedürfnis der Konsumenten und gehört zum Charakter unserer Stadt.« Sabine Brande

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«, heißt es

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024

USA/Israel/Iran

Bericht: Israel plante größeren Angriff gegen Iran

Mehr Ziele, auch in der Nähe von Teheran, sollten ursprünglich bombardiert werden

 22.04.2024

Westjordanland

Verdächtiger im Mordfall Benjamin Achimeir (14) verhaftet

Der Junge wurde beim Schafe hüten von Terroristen ermordet

 22.04.2024

Israel

Chef des Militärgeheimdienstes tritt zurück

Aharon Haliva begründet den Schritt mit dem Versagen des Geheimdienstes am 7. Oktober

 22.04.2024 Aktualisiert