Israel

»Top-Extremist« verhaftet

Mutmaßlicher Drahtzieher von Anschlägen gegen Palästinenser und des Brandanschlags auf die Brotvermehrungskirche in Tabhga: Meir Ettinger Foto: Flash 90

Der israelische Geheimdienst Schin Bet hat einen jüdischen Extremisten festgenommen, der als Drahtzieher von Anschlägen gegen Palästinenser und des Brandanschlags auf die Brotvermehrungskirche in Tabhga Mitte Juni gilt. Der 24-jährige Meir Ettinger ist der Enkel des rechtsextremen Rabbiners Meir Kahane, dessen rassistische Kach-Partei 1998 in Israel verboten wurde.

Ettinger werden »nationalistische Verbrechen« vorgeworfen. Er soll angeblich Anschläge gegen Palästinenser geplant haben, um Unruhen im Westjordanland auszulösen und als Folge die israelische Regierung zu stürzen.

Administrativhaft Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz wollte der Schin Bet den mutmaßlichen jüdischen Terroristen bereits im vergangenen Jahr in Administrativhaft nehmen. Der Generalstaatsanwalt habe dies aber abgelehnt.

Drei Tage nach dem Tod eines palästinensischen Kleinkindes bei einem Brandschlag im Westjordanland wurde Ettinger dann am Montag in der nordisraelischen Stadt Safed verhaftet, wie israelische Medien am Dienstag berichteten. Außer Ettinger sollten laut einer Anordnung von Verteidigungsminister Mosche Yaalon weitere jüdische Extremisten in Administrativhaft genommen werden.

Wertesystem Ettinger hatte in der vergangenen Woche Vorwürfe des Schin Bet bestritten und erklärt, es existiere keine jüdische Terrorgruppe im Untergrund. In seinem Blog auf der hebräischsprachigen Website »Kol Yehudi« schrieb der 24-Jährige, es gebe »viel mehr Juden, als man denkt, deren Wertesystem ein ganz anderes ist als das des Obersten Gerichts oder des Schin Bet. Die Gesetze, die sie für bindend halten, sind nicht die Gesetze des Staates (Israel), … sondern Gesetze, die viel ewiger sind.«

Ettinger bestritt, hinter dem Anschlag auf die Kirche in Tabgha am See Kinneret zu stecken. Er sprach sich aber für einen Kampf gegen die »Sünden der Regierung« aus, die »Götzendienst im Lande Israel, vor allem in Moscheen und Kirchen« erlaube.

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