Staatsfinanzen

Teurer Tourismus

Touristen in der Jerusalemer Altstadt Foto: Flash 90

Fraglich, ob diese Rechnung aufgeht. Im Zuge seiner Sparmaßnahmen will Finanzminister Yair Lapid auch bei der Mehrwertsteuerbefreiung für ausländische Besucher des Heiligen Landes den Rotstift ansetzen. Dann würden nicht nur die Einheimischen die Auswirkung der Finanzreform zu spüren bekommen, sondern ebenso die Touristen.

Derzeit müssen Gäste aus fremden Ländern für touristische Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen, Mietwagen- und Transportkosten keine Mehrwertsteuer bezahlen. Bei größeren Einkäufen bekommen Touristen gegen Vorlage der Quittungen die 17 Prozent Steuer am Flughafen zurückerstattet. Diese Regelung gilt seit Jahren. Obwohl es hin und wieder Anstrengungen gab, die Befreiung abzuschaffen, war immer das oberste Motto, den Tourismus anzukurbeln.

Vergraulen Eine Politik ganz im Sinne des Tourismusministeriums. Dessen Generaldirektor Noaz Bar-Nir sagte zu Lapids Vorschlag: »Eine Mehrwertsteuer auf die Leistungen in dieser Branche würde uns zu einem der teuersten Länder der Welt machen. Und die Touristenzahlen würden drastisch sinken.

Israel kann sich wahrhaftig nicht leisten, Gäste zu vergraulen.« Er erläuterte, dass eine Einführung der Mehrwertsteuer Israelurlaube um 6,3 bis 7,4 Prozent verteuern würde – und demzufolge schätzungsweise 240.000 bis 270.000 potenzielle Gäste wegbleiben würden. Wenn nicht noch mehr: Gerade wird darüber diskutiert, die generelle Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt von 17 auf 18 Prozent zu erhöhen.

Günstig ist woanders – schon jetzt gilt das Heilige Land als kostspieliges Urlaubsziel. In einem Bericht des Weltwirtschaftsforums vom vergangenen Jahr rangierte Israel auf Platz 133 von 140 Ländern, was preiswerte Tourismusleistungen angeht.

Schätzungsweise 60 bis 100 Millionen Euro sollen durch die Änderung in die Staatskassen fließen. Doch der angekündigte Widerstand aus der Branche macht es nach Expertenmeinung unwahrscheinlich, dass der Vorschlag Realität werden wird.

Geiseldeal

»Der Hamasnik sagte: Du kriegst meine Kinder«

Während eine Verhandlungsdelegation in Israel erwartet wird, berichtet eine junge freigelassene Geisel über ihr Martyrium

von Sabine Brandes  26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht - und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Gaza

Neues Lebenszeichen von Hamas-Chef Al-Sinwar

Wo genau versteckt sich der palästinensische Terrorist?

 26.04.2024

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024

Terror

Hersh ist am Leben!

Die Hamas hat erneut ein Propagandavideo einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht

von Sabine Brandes  24.04.2024