Omikron

Teststationen völlig überlastet

Stundenlanges Warten für einen Coronatest Foto: Flash90

Stundenlang stehen die Israelis dieser Tage in der Schlange und warten auf einen Test. Während die Infektionsraten durch die Omikron-Variante des Coronavirus auch in dem kleinen Nahoststaat weiter in die Höhe schnellen, sind die Teststationen von Nord nach Süd völlig überlastet. Es fehlt es an Personal und Ausrüstung.

Führende Gesundheitsexperten gehen mittlerweile davon aus, dass innerhalb der kommenden Wochen jeder dritte oder vierte Israeli mit der Omicron-Variante infiziert sein wird.

ÖFFENTLICHES LEBEN Premierminister Naftali Bennett bestätigte dies am Sonntag und betonte, dass es bald Zehntausende Fälle geben werde. Man müsse jetzt »effektiv in die Zukunft blicken«. Ziel sei es nach wie vor, »das öffentliche Leben so gut wie möglich funktionieren zu lassen und gleichzeitig die Schwächsten unter uns zu schützen«.

Für die Überlastungen der Teststationen werden derzeit von der Regierung Lösungen gesucht. Der Premier schlug vor, dass aufgrund des Mangels an Testkits möglicherweise die Bedingungen geändert werden müssten, wer getestet werden darf.

»Wir wollen eine Herdenimmunität durch viele Impfungen erreichen, nicht durch Infektionen.«

Generaldirektor Gesundheitsministerium, Nachman Ash

Auch die verbleibenden Reiseverbote für 15 Länder werden wahrscheinlich im Laufe dieser Woche aufgehoben, wird ein Vertreter der Regierung zitiert. Dies sei nur logisch, da sie verhängt wurde, um die Ankunft der neuen Variante zu verlangsamen. Das sei mittlerweile jedoch irrelevant.

Die am Montagmorgen veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums zeigten, dass sich am Tag zuvor 6562 Personen angesteckt hatten. Die Positivrate der Tests liegt derzeit bei 4,83 Prozent. Die aktiven Fälle verdreifachten sich innerhalb einer Woche. Gleichsam blieben die schweren Verläufe von Covid-19 weiterhin relativ gering. Von 77 Patienten vor knapp zwei Wochen war diese Zahl am Montag bis auf 110 angestiegen. Seit dem 21. Dezember gab es im Land vier Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

RESTRIKTIONEN Viele Experten meinen, neue Restriktionen seien bei dieser extrem ansteckenden Variante und den explodierenden Infektionen wahrscheinlich wenig effektiv. Daher werde die Möglichkeit einer Herdenimmunität wieder in Betracht gezogen. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, hatte am Sonntag in einem Interview gesagt, dass Israel diese erreichen könne – allerdings auf Kosten sehr vieler Infektionen.

»Die Zahlen müssen hoch sein, um eine Herdenimmunität zu erreichen, und das ist möglich. Aber wir wollen es nicht durch Infektionen erreichen, sondern besser durch viele Impfungen.«

Nachdem Israel in der vergangenen Woche als eines der ersten Länder der Welt damit begonnen hatte, die vierte Dosis für Immungeschwächte zu verabreichen, will es die Kampagne des zweiten Boosters nun noch ausweiten. »Allerdings«, räumte Ash ein, »gibt es nicht genug Wissen, um zu sagen, dass der vierte Impfstoff die Masseninfektionen wirklich verhindern wird«.

Nahost

Jerusalem bestätigt Berichte über geplante Gaza-Pufferzone

»Israel wird eine Sicherheitshülle brauchen«, sagt Sicherheitsberater Regev

 02.12.2023

Israel

Immer mehr Berichte über sexuelle Verbrechen der Hamas

Frauenrechtlerinnen prangern das lange Schweigen der UN an

 02.12.2023

Israel

Erneute Gefechte an der Grenze zum Libanon

Die IDF reagierten auf Raketenbeschuss der Hisbollah

 02.12.2023

Israel/Gaza

Noch 137 Geiseln in der Gewalt der Hamas

Darunter seien 115 Männer, 20 Frauen sowie zwei Kinder, sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Freitagnachmittag

 01.12.2023

Gaza

Israels Armee zeigt Bewohnern neue Evakuierungszonen

Im Internet wurde eine interaktive Karte in arabischer Sprache veröffentlicht

 01.12.2023

Gaza/Israel/Katar

Fortsetzung des Krieges erschwert Verhandlungen

Die internationale Gemeinschaft müsse schnell handeln, um die Kämpfe zu beenden, sagt Katar

 01.12.2023

Geiseln

Arzt: »Erlebnisberichte schwer zu ertragen«

Weitere sechs Frauen und zwei Teenager wurden am späten Donnerstagabend freigelassen. Vorläufige Feuerpause beendet

von Sabine Brandes  01.12.2023

Israel/Gaza

Hamas bricht Waffenruhe, Israel setzt Anti-Terror-Krieg fort

Kurz vor Ablauf der letzten Frist brach die Hamas das Abkommen

 01.12.2023

Diplomatische Krise

Israel ruft Botschafterin aus Madrid zurück

Verstimmung in Jerusalem: Regierungschef Sánchez hatte das Vorgehen im Gaza kritisiert

 01.12.2023