Der israelische Nationale Sicherheitsrat (NSC) hat seine bestehende Reisewarnung für die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bekräftigt und eindringlich vor einer erhöhten Bedrohung durch Terrororganisationen gewarnt. In einer offiziellen Mitteilung heißt es, der Iran, die Hamas, die Hisbollah und internationale dschihadistische Netzwerke würden ihre Aktivitäten derzeit verstärken, um Israelis und Juden im Ausland anzugreifen.
Diese gesteigerte Gefährdungslage sei vor allem auf Vergeltungsmotive nach der israelischen Militäroperation »Rising Lion« zurückzuführen. Hinzu komme ein Klima zunehmender antiisraelischer Hetze, das sich seit Beginn des Kampfes gegen den palästinensischen Terror in Gaza weiter verschärft habe – insbesondere im Zusammenhang mit der von der Hamas lancierten Darstellung einer gezielten »Aushungerungskampagne« in Gaza.
Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Terrorgruppen ihre Angriffspläne bevorzugt in Ländern außerhalb Israels verwirklichten, vornehmlich in jenen Staaten, in denen sich viele Israelis aufhielten. Die Vereinigten Arabischen Emirate, mit denen Israel seit den Abraham-Abkommen diplomatische Beziehungen unterhält, seien dabei zunehmend in den Fokus geraten. Besonders während jüdischer Feiertage und am Schabbat bestehe die Gefahr gezielter Anschläge auf jüdische Einrichtungen oder größere Ansammlungen von Israelis.
Jüdische Herkunft
Die Reisewarnung der Stufe 3, die bereits seit einiger Zeit gilt, bleibt daher uneingeschränkt bestehen. Diese Stufe bedeutet: Von nicht zwingend notwendigen Reisen in die Emirate wird abgeraten. Israelische Staatsbürger werden aufgefordert, Reisepläne kritisch zu überdenken.
In seiner Mitteilung ruft der Sicherheitsrat alle Israelis dazu auf, bei einem Aufenthalt in den VAE besonders vorsichtig zu sein. Dazu gehöre es, aufmerksam zu bleiben und die unmittelbare Umgebung stets im Blick zu behalten. Reisende sollten in der Öffentlichkeit auf das Tragen hebräisch beschrifteter Kleidung oder anderer sichtbarer Symbole, die ihre israelische oder jüdische Herkunft erkennen lassen, verzichten.
Auch größere Versammlungen von Israelis – etwa bei Veranstaltungen oder in jüdischen Institutionen wie Synagogen, Gemeindezentren oder Restaurants – sollten gemieden werden. Wer verdächtige Beobachtungen mache oder das Gefühl habe, ins Visier geraten zu sein, solle sich umgehend an die lokalen Sicherheitsbehörden wenden.
Hotline des Sicherheitsrates
Israel versichert in diesem Zusammenhang, über internationale Sicherheitskanäle eng mit den Behörden anderer Staaten zusammenzuarbeiten, um terroristische Bedrohungen gegen israelische und jüdische Ziele im Ausland frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Sollten sich israelische Staatsbürger im Ausland konkret bedroht fühlen oder Hinweise auf eine Gefahr erhalten, wird empfohlen, zunächst die lokalen Sicherheitskräfte zu kontaktieren und anschließend die Hotline des Nationalen Sicherheitsrats in Jerusalem unter der Nummer +972-2-666-7444 zu verständigen. Diese ist rund um die Uhr erreichbar.