Covid-19

Telefontracking in Israel wird beendet

Israel in Zeiten von Corona Foto: Flash90

Es war der Chef des Inlandsgeheimdienstes (ISA) persönlich, der sich gegen die Telefonüberwachung aussprach. Nadav Argaman sagte, dass sich seine gesamte Organisation unwohl mit dem Vorgehen fühle. Das sogenannte Tracking von COVID-19-Infizierten per Mobiltelefon wird in Israel damit in den kommenden Tagen beendet.

GESETZESENTWURF Das ministeriale Komitee entschied am Montag, dass ein Gesetzesentwurf zur Verlängerung der Überwachung ad acta gelegt wird. Während des Lockdowns hatte die damalige Übergangsregierung ohne die Zustimmung der Knesset beschlossen, dass bestätigte Corona-Infizierte per Mobiltelefon überwacht werden und jene, die sich vor der Quarantäne in ihrer Nähe befanden, zur Selbstisolierung aufgefordert werden. Bis Mitte Mai hatte der Geheimdienst auf diese Weise 4089 Infizierte gefunden.

Argaman sagte jedoch auch vor dem »Corona-Kabinett«, sollte es jemals in der Zukunft wieder nötig werden, sei die Organisation »bereit«. Gleichsam schlug er vor, eine zivile App zu entwickeln, die dieselbe Funktion hat, aber ohne die Mitwirkung des Geheimdienstes anzuwenden ist.

GERICHTSHOF Die Überwachung hatte zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt, Bürgerrechtsorganisationen hatten sich an den Obersten Gerichtshof gewandt. Die Kritiker argumentierten, dass das Finden von Corona-Infizierten den erheblichen Eingriff in die Privatsphäre der Menschen nicht rechtfertige.

»Sogar der Chef der ISA versteht, dass Bürgerrechte für die Überwachung aufgegeben werden. Außerdem zeigt der Rückgang der Infizierten, es ist möglich, epidemiologische Untersuchungen anstelle von Überwachung durchzuführen, wie wir von Anfang an betont haben«, sagte Tehilla Shwartz-Altshuler vom Israel Democracy Institut.

Es sei »ermutigend zu sehen, dass vernünftige Stimmen innerhalb der ISA laut werden. Und die Minister haben verstanden, dass es Alternativen gibt, die von Demokratien in der ganzen Welt genutzt werden«.

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  31.12.2025

Gaza

Bericht: USA und Israel setzen Hamas Frist für Waffenabgabe

Die USA und Israel haben sich auf eine Frist für die Entwaffnung der Hamas geeinigt. Diese ist Voraussetzung für Frieden in Gaza

 31.12.2025

USA

Die Eltern der letzten Geisel treffen Trump

Die Eltern von Ran Gvili kämpfen dafür, dass die zweite Phase von Trumps Gaza-Plan erst beginnt, wenn ihr Sohn wieder zu Hause ist

 31.12.2025

Deutschland

Bildungszentrum von Yad Vashem soll Leerstelle füllen

Das in Deutschland geplante Bildungszentrum der Gedenkstätte Yad Vashem soll ein größeres Bild in den Dialog der Erinnerungskultur bringen

 31.12.2025

Hintergrund

Das steckt hinter »Katargate«

Die Affäre um vermeintliche Zahlungen von Doha an Netanjahu-Berater und Medien-Leaks zieht immer weitere Bahnen

von Sabine Brandes  30.12.2025

Afrika

Somalier protestieren gegen Israel

Sprechchöre, geschlossene Unis, kämpferische Reden: In Somalia entlädt sich Wut über Israels Anerkennung von Somaliland. Die Proteste ziehen sich quer durch die Gesellschaft.

 30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Jerusalem/Fremont

Benjamin Netanjahu spricht mit Elon Musk über KI-Zukunft Israels

Im Mittelpunkt stand die strategische Ausrichtung Israels im Bereich künstlicher Intelligenz. Netanjahu will das Land technologisch an die Weltspitze führen

 30.12.2025

Jerusalem

Mikwe aus der Zeit des Zweiten Tempels unter der Klagemauer entdeckt

Der Fund gilt als eindrucksvoller archäologischer Beleg für die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 nach Christus

 30.12.2025