Tourismus

Tel Aviv-Flüge weiterhin gestoppt

Zwischen sieben und zehn Flüge aus Frankfurt, Berlin, München, Zürich und Wien pro Tag werden vorerst nicht nach Tel Aviv abheben. Foto: dpa

Aus Angst vor Raketenbeschuss durch die Hamas haben die Lufthansa, Air Berlin, Air France und mehrere amerikanische Fluggesellschaften ihre Flüge nach Tel Aviv vorläufig eingestellt. Die Lufthansa und airberlin teilten am Mittwoch mit, auch am Donnerstag, den 24. Juli, würden Flüge von und nach Ben Gurion International Airport ausgesetzt.

»Dies gilt für alle Flüge von Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines, Swiss und Brussels Airlines«, hieß es in dem Statement der Lufthansa Group. Zum jetzigen Zeitpunkt lägen »keine ausreichend belastbaren, neuen Informationen vor, die eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs rechtfertigen würden«. Am Dienstagabend waren die Flüge der beiden deutschen Fluganbieter für zunächst 36 Stunden eingestellt worden.

Nachdem am Dienstag eine Rakete aus dem Gazastreifen in dem Ort Jahud in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens eingeschlagen war, untersagte auch die US-Luftfahrtbehörde am Dienstagabend allen amerikanischen Fluggesellschaften, den internationalen Flughafen Israels anzufliegen. Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte am Dienstag ihre Drohung erneuert, den Flughafen zum Ziel ihrer Raketenangriffe zu machen.

Appell Israels Verkehrsminister, Yisrael Katz, appellierte dagegen an die Fluglinien, den Beschluss rückgängig zu machen. Die Sicherheitslage im Großraum von Tel Aviv mache diese Maßnahme nicht erforderlich, sagte er.

Gleichzeitig wies der Minister die Behörden in Israel laut einem Bericht der »Jerusalem Post« am Mittwoch an, den Flughafen Uvda bei Eilat als Anflugalternative zu Ben Gurion in Betrieb zu nehmen. Die Fluggesellschaften EL AL und Arkia verstärkten unterdessen ihre Flüge, um Passagiere anderer Fluglinien bedienen zu können. EL AL und ihre Tochterfirma UP fliegen weiterhin nach Plan, sagte ein Mitarbeiter von EL AL in Frankfurt am Mittwoch.

Umbuchung Gäste, die auf einen der annullierten Flüge gebucht waren, könnten kostenlos umbuchen oder sich den Ticketpreis erstatten lassen, hieß es bei der Lufthansa. Auf der Website von Air Berlin ist zu lesen: »Fluggäste, die von einer Flugstreichung betroffen sind, können kostenlos stornieren oder auf Flüge nach Tel Aviv bis 31. August 2014 umbuchen.«

Lufthansa-Sprecher Helmut Tolksdorf sagte der Jüdischen Allgemeinen am Mittwoch, falls wegen der Absagen Hotelübernachtungen für Fluggäste nötig würden, würde die Lufthansa die Kosten übernehmen. Betroffen sind pro Tag zwischen sieben und zehn Flüge aus Frankfurt, Berlin, München, Zürich und Wien.

sicherheit Die Entscheidung sei »aus Gründen des Vorrangs der Sicherheit der Passagiere und Crews aller Airlines getroffen worden, auch wenn uns derzeit noch keine verschärften Reisewarnungen der zuständigen Behörden vorliegen«, hieß es weiter in der Mitteilung der Lufthansa Group. Im Gegensatz zu Deutschland haben die USA eine Reisewarnung für Israel, das Westjordanland und den Gaza-Streifen herausgegeben. Das deutsche Auswärtige Amt dagegen warnt ausdrücklich nur vor Reisen in den Gaza-Streifen.

Israel

Ultraorthodoxe Schas-Partei verlässt Regierung

Ministerpräsident Netanjahu verliert aber nicht die Mehrheit in der Knesset

 16.07.2025

Israel

Gibt Schas Netanjahu noch eine Chance?

Wieder einmal kriselt es in der israelischen Regierungskoalition. Eine haredische Partei ist bereits ausgetreten, eine zweite droht Benjamin Netanjahu mit dem Rückzug. Die Hintergründe

 16.07.2025

Nahost

Israel greift Militärhauptquartier in Damaskus an

Die israelische Regierung will die drusische Minderheit in Syrien schützen. Nun meldet das Militär einen neuen Angriff in der Hauptstadt des Nachbarlandes

 16.07.2025

Gazastreifen

Menschen niedergetrampelt und erstochen - 20 Tote bei Hilfszentrum

Bei einer Ausgabestelle der Gaza Humanitarian Foundation ist es zu einem tödlichen Chaos gekommen. Die Stiftung beschuldigt die Hamas, die Unruhen angestiftet zu haben

 16.07.2025

Nahost

Israel: Angriffe in Syrien sollen Drusen schützen

Die Armee hat Ziele im Süden des Nachbarlands angegriffen, nachdem syrische Regierungstruppen Mitglieder der Minderheit getötet hatten

 15.07.2025

Iran

Gallant schreibt an Khamenei

Der israelische Ex-Verteidigungsminister meint: »Wir wissen mehr über Sie, als Sie über sich selbst«

von Sabine Brandes  15.07.2025

Interreligiöser Dialog

»Das ist Verrat«

Ein Imam aus den Niederlanden nahm an einer Reise muslimischer Geistlicher nach Israel teil - prompt verlor er seinen Job

von Michael Thaidigsmann  15.07.2025

Brüssel

Sa’ar: Israel plant keine langfristige Kontrolle über Gaza

Internationale Kritik an der israelischen Militärstrategie wirft der Außenminister als »absurd« zurück

 15.07.2025

Gaza

Drei israelische Soldaten sterben bei Explosion in Panzerturm

Ein schwer verletzter Soldat liegt im Krankenhaus

 15.07.2025