Israel

Synagogen und Strände offiziell geöffnet

Beten ist in Israel auch wieder in den Synagogen erlaubt Foto: Flash90

»Halleluja«, tweetete der ehemalige Abgeordnete des Likud, Yehuda Glick, zusammen mit einem Bild von sich selbst im Tallit in einer Synagoge. »Wir haben es vermisst.« Seit Mittwochmorgen sind die Gotteshäuser in Israel geöffnet. Auch Strände und Museen dürfen von den Israelis wieder besucht werden.

GOTTESDIENST Entsprechend der neuen Regulationen ist es bis zu 50 Gläubigen erlaubt, zum Gottesdienst zusammenzukommen. Allerdings muss ein Abstand von zwei Metern zwischen ihnen eingehalten werden, sie müssen Masken tragen und ihre eigenen Gebetbücher mitbringen. Zudem muss ein »Corona-Gabbai« eingerichtet werden, der die Einhaltung der Regeln übersieht. Zuvor hatten die Menschen wochenlang auf der Straße vor den Synagogen beten müssen.

Premierminister Benjamin Netanjahu hatte die Lockerung gemeinsam mit Gesundheitsminister Yuli Edelstein und Innenminister Arie Deri angeordnet. Die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem soll jedoch erst wieder am 27. Mai aufgeschlossen werden. Das gab der Leiter der Islamischen Verwaltung, Ziad Abu Moch, bekannt.

Auch am Strand muss auf besondere Hygiene geachtet werden, etwa müssen Liegestühle abgewischt und Toilettenräume desinfiziert werden.

Auch am Strand wurde es bereits am Morgen wieder bunt, als die Bars und Cafés entlang der ganzen Küste ihre roten, gelben oder blauen Plastikstühle in den Strand stellten und kühle Getränke servierten. Auch hier muss auf besondere Hygiene geachtet werden, etwa die Liegestühle abgewischt und Toilettenräume regelmäßig desinfiziert werden. Zwar wurden die Strände bereits in den vergangenen Tagen von den Menschen im Übermaß frequentiert, weil eine Hitzewelle das Land derzeit in Schach hält, offiziell eröffnet sind sie aber erst seit Mittwoch.

BESUCHERZAHLEN Museen sind ebenfalls seit diesem Tag wieder zugänglich. Sie müssen ihre Besucherzahlen allerdings momentan auf einen Menschen pro 15 Quadratmeter in den Ausstellungsräumlichkeiten beschränken.

Aktuelle Zahlen des Gesundheitsministerium zeigen, dass die Neuinfizierungen noch einmal zurückgegangen sind. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden gab es neun Ansteckungen. 50 Patienten befinden sich derzeit noch in kritischem Zustand, 38 werden auf Intensivstationen künstlich beatmet. Ein weiterer Mensch ist gestorben, womit die Gesamtzahl der Toten durch das Coronavirus in Israel auf 278 ansteigt. Im Westjordanland werden die Gesamtinfizierten mit 554 angegeben, es habe zwei Tote gegeben, so das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde.

BUSSE In ihrer ersten Entscheidung als Transportministerin gab Miri Regev (Likud) bekannt, dass der öffentliche Nahverkehr ab sofort in Stunden der Rush-Hour wieder zum gewöhnlichen Betrieb übergeht. Besonders Kindern und Jugendlichen soll es damit ermöglicht werden, mit Bussen zur Schule zu fahren. Seit Dienstag sind alle Kindergärten und Schulen im Land wieder vollständig für sämtliche Jahrgangsstufen geöffnet.

Als weiteren Stichtag für die Lockerungen im Land wird der 27. Mai angegeben. Dann sollen die Restaurants, Bars und Cafés von Nord nach Süd endlich wieder Kunden bedienen dürfen. Lokalen bis zu 100 Gästen ist es erlaubt, einen Vollbetrieb zu unterhalten, alle, die darüber liegen, müssen sich zunächst auf 85 Prozent der Auslastung beschränken. Natürlich gelten auch hier die Hygienevorschriften für die Eindämmung des Virus.

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025