Nachrichten

Suche, Flagge, Bodyguard

Helfer an der Absturzstelle in Äthiopien Foto: www.imago-images.de

Suche
Ein eigens eingesetztes Rabbinergericht überprüft derzeit den Familienstand von zwei israelischen Bürgerinnen. Es geht um die Witwen der zwei israelischen Männer, die bei dem Absturz einer Maschine von Ethiopian Airlines im März ums Leben gekommen sind. Das Gericht wurde vom sefardischen Oberrabbiner Yitzhak Yosef einberufen und soll beweisen, dass die Männer tatsächlich an Bord der Maschine waren und am 10. März gestorben sind. Ohne einen Beweis bleiben die Frauen sogenannte Agunot und können nicht mehr heiraten. Die forensischen Teams und Freiwillige der Hilfsorganisation ZAKA haben nur eingeschränkten Zugang zu der Unglücksstelle in Äthiopien. Daher konnten bislang nicht die nötigen Untersuchungen durchgeführt werden. Bei den Verstorbenen handelt es sich um den 49-jährigen Avraham Matsliah und den 55-jährigen Schimon Reem.

Soldat
Mehr als Tausend Menschen haben sich von dem Soldaten Alex Sasaki verabschiedet – obwohl die meisten von ihnen ihn gar nicht kannten. Der 27-Jährige war als »Lone Soldier« aus Kalifornien gekommen, um in einer Kampfeinheit zu dienen. Doch vor einigen Tagen fand man ihn tot auf: Sasaki war an einer Drogenüberdosis gestorben. Die Behörden gehen von Selbstmord aus. Da seine Kameraden der Golani-Einheit wegen der Unruhen an der Grenze zu Gaza stationiert waren, riefen seine Freunde per Facebook dazu auf, zur Beerdigung des jungen Soldaten zu kommen und seine Eltern in einem Jerusalemer Hotel zu besuchen. Die sind aus den USA angereist und sitzen dort für ihren Sohn Schiwa. Organisationen, die sich für Lone Soldiers einsetzen, beklagen oft die ungenügende Unterstützung seitens der Armee für die jungen Menschen, die manchmal völlig allein im Land sind.

Flagge
Die syrische Flagge vor der Knesset? Kein böser Traum, sondern Realität. Die Stadtverwaltung von Jerusalem hat vor dem Jerusalem-Marathon die Fahnen der Länder gehisst, aus denen die Athleten stammen. Darunter ist auch Hassan Shishakly, der heute in Holland lebt, aber aus Damaskus stammt. Dass die Farben des Nachbarlandes, mit dem sich Israel im Kriegszustand befindet, ausgerechnet vor dem Parlament zu sehen sind, ist Zufall. Bürgermeister Mosche Leon sagt, das habe nichts mit Politik zu tun: »In unserer vereinten Hauptstadt werden alle Menschen respektiert. Im Sport sind alle gleich, und jeder kann seine athletischen Fähigkeiten zeigen.« Der Marathon findet an diesem Freitag zum achten Mal statt. Mehr als 38.000 Läufer aus 80 Nationen werden dabei sein.

Bodyguard
Benny Gantz hat neue Begleiter: Bodyguards. Denn seit der Ex-Stabschef für den Posten des Ministerpräsidenten kandidiert, wird er bedroht. In den sozialen Netzwerken wurde sogar mehrfach zum Mord an Gantz aufgerufen. Da Gantz noch keine öffentlichen Ämter innehat, hat er keinen Anspruch auf Sicherheitspersonal des Inlandsgeheimdienstes oder der Knesset. Am 9. April wird in Israel gewählt. In Umfragen liefern sich der regierende Likud und die Union Blau-Weiß noch immer ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Preis
Sollte das Mondgefährt aus Israel tatsächlich auf dem Erdtrabanten landen, kann sich das Team, das es auf den Weg geschickt hat, nicht nur über die Ehre freuen. Es gibt auch Bares. Eine Million Dollar bietet die XPrize-Stiftung bei erfolgreicher Landung. Israel wäre mit der privat finanzierten Sonde erst die vierte Nation, die dies schafft. »Beresheet« wurde im vergangenen Monat von Cape Canaveral aus abgeschossen – als Mitfahrer auf einer Rakete, die Satelliten aussetzt. Die Stiftung hat den Preis angekündigt, weil Israel die Mission »so beharrlich« verfolgt hat. Die kleine Sonde soll am 11. April auf dem Mond ankommen. In der Zwischenzeit schickt sie wunderschöne Bilder unseres blauen Planeten und sogar ein Video eines Sonnenaufgangs im All zur Erde.

Fehler

Der arabische Wirtschaftsboykott gegen Israel war ein Fehler. Israelische Experten wissen das schon lange. Dass es ein arabischer Minister zugibt, ist indes erstaunlich. Doch jetzt erklärte der Außenminister der Vereinten Arabischen Emirate, Anwar Gargash: »Der Boykott hat es schwerer gemacht, eine Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zu finden.« Er ging noch weiter und regte eine verstärkte Kooperation zwischen Israel und arabischen Ländern an, darunter kleinere bilaterale Deals sowie Besuche von Politikern und Sportlern. Er rief außerdem zu einer »strategischen Wende« in den israelisch-arabischen Beziehungen auf, weil dies für den Friedensprozess unumgänglich sei.

Jerusalem

Präsident des Obersten Gerichts Israels vereidigt

Israels Führung setzt ihren Machtkampf mit der Justiz fort: Regierungsmitglieder boykottieren die Vereidigung des neuen Vorsitzenden des Obersten Gerichts. Der Jurist gilt als liberal

von Cindy Riechau  13.02.2025

Krieg in Nahost

Hamas feuert Rakete auf Israel ab

Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Ein Jugendlicher kam offenbar ums Leben

 13.02.2025

Vermisst

Zerschossene Hände

Itzik Elgarat wurde am 7. Oktober 2023 aus seinem Haus in Nir Oz von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt

von Sophie Albers Ben Chamo  13.02.2025

Geiseln

»Die Geiseln sind in Lebensgefahr«

Hagai Levine über den Gesundheitszustand der Geiseln und die Folgen langer Gefangenschaft

von Sabine Brandes  13.02.2025

Einspruch!

Holt sie aus der Hölle raus

Sabine Brandes fordert, alles dafür zu tun, um auch die letzten verbliebenen Geiseln zu retten

von Sabine Brandes  13.02.2025

Abkommen

Von diesen Geiseln gibt es Lebenszeichen

Elf Familien teilen die Informationen mit der Öffentlichkeit, eine Familie entscheidet sich dagegen

von Sabine Brandes  14.02.2025 Aktualisiert

Nahost

Geisel-Freilassungen sollen nun doch weitergehen

Das hat die Hamas offiziell bestätigt

 13.02.2025

Nahost

Israel rudert bei Forderungen an die Hamas zurück

Einem Bericht zufolge will sich die Regierung mit einer Freilassung von drei Geiseln am Samstag zufriedengeben

 13.02.2025

Satire

So lacht Israel über das Internationale Rote Kreuz

Ein Sketch von Israels beliebtester Satire-Show führt die ausbleibende Hilfe durch die berühmte Hilfsorganisation ad absurdum

 12.02.2025