El Al

Streit um Sitzplätze

Geschlechterdiskriminierung bei EL AL? Die Airline hat versprochen, einen entsprechenden Vorfall zu prüfen. Foto: Flash 90

Kurz vor Rosch Haschana hat eine Gruppe von ultraorthodoxen Männern für Chaos bei einem EL AL-Flug von New York nach Tel Aviv gesorgt, weil sie nicht neben Frauen sitzen wollten. Laut israelischen Medienberichten dauerte der Flug wegen der Verspätung insgesamt elf Stunden, weil die Männer zunächst ihre Plätze in der offenbar überbuchten Maschine nicht einnahmen, dann anderen Passagieren Geld für einen Sitzplatztausch anboten. Lediglich für den Start hielten sie sich in den vorgesehenen Sitzreihen auf, während des Fluges jedoch vorwiegend in den mittleren Gängen. Dadurch wurde den anderen Fluggästen der Zugang zu den Toiletten erschwert.

Wie die Zeitungen »ynet« und »Haaretz« berichteten, habe sich ein Teil der Reisenden nach der Landung in Tel Aviv bei EL AL beschwert. Die Airline habe versprochen, den Vorfall zu prüfen.

Konflikte dieser Art sind nicht neu. Mehrere Hundert jüdische Frauen und Männer haben mittlerweile eine Online-Petition unterschrieben, die die Amerikanerin Sharon Shapiro aus Chicago am Sonntag auf change.org veröffentlicht hat. Sie beklagt darin, dass EL AL Geschlechterdiskriminierung und die Belästigung von Frauen billige.

Vorschlag Als Lösung schlägt sie vor, dass Fluggäste im Voraus Sitze mit einer Garantie buchen könnten, neben Menschen desselben Geschlechts zu sitzen. Niemand solle andere Passagiere »vor dem Abflug nerven oder nötigen, mit ihnen den Sitz zu tauschen. So kann man Streit, Belästigung und Verspätungen vermeiden«, hieß es weiter in der Petition, die auch von orthodoxen Frauen wie der Amerikanerin Chana Rosen unterzeichnet wurde.

Zur Begründung schrieb Rosen: »Ich bin eine orthodoxe jüdische Frau, und es gibt keine Grundlage im jüdischen Religionsgesetz, die es entschuldigt, Frauen in dieser Art zu belästigen und zu schikanieren.« Judith Margolis aus Jerusalem schrieb, es sei nicht zu akzeptieren, dass EL AL Passagieren erlaube, den Flugverkehr zu stören.

Eve Finkelstein aus Bet Schemesch in Israel berichtete über ihre Erfahrungen bei zwei Flügen: »Etwa fünf Frauen – einschließlich mir – wurde von einem Charedi belästigt, der einen anderen Sitz verlangte, und das Personal von EL AL schritt nicht ein. Bei einer anderen Gelegenheit sollte ich meinen Sitz mit einem orthodoxen Mann tauschen. Ich wurde vom Gang in einen mittleren Sitz umgesetzt und wurde dafür nicht entschädigt.«

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025