Wenige Tage vor dem jüdischen Fest Lag BaOmer ist in Israel ein Streit zwischen Eltern und dem Erziehungsministerium um die Ferienregelung ausgebrochen. Das Fest, bei dem im ganzen Land Lagerfeuer zum Gedenken an den Todestag von Rabbiner Schimon Bar Jochai entzündet werden, beginnt am Samstagabend und dauert den ganzen Sonntag.
Doch weil die Beamten von Erziehungsminister Naftali Bennett, dem Vorsitzenden der rechtsreligiösen Partei »Jüdisches Haus«, laut einem Bericht der »Times of Israel« befürchteten, dass Menschen die Feuer schon vor Ende der Schabbatruhe entfachen könnten, beschloss das Ministerium vor einem Monat, den Schülern lieber am Montag statt am Sonntag frei zu geben. Laut dem Bericht teilte die Behörde mit, der Entschluss sei in Abstimmung mit dem orthodoxen Oberrabbinat des Landes erfolgt.
Vorwarnzeit Gegen diese Entscheidung beschwerten sich Eltern am Montag beim Obersten Gericht Israels. Es sei nicht in Ordnung, Ferientage nur mit drei Wochen Vorwarnzeit zu verlegen und damit Familien in Planungsschwierigkeiten zu bringen, argumentierten sie.
Unter den acht Eltern, die die Petition einreichten, ist auch Ayelet Nahmias-Verbin, Knessetabgeordnete der Mitte-Links-Partei »Zionistische Union«. Die Eltern fordern, den Ferientag entweder wieder auf Sonntag zu legen, oder den Schülern sowohl am Sonntag als auch am Montag freizugeben.
Ultraorthodoxe Rabbiner teilten unterdessen mit, sie würden Lag BaOmer entsprechend dem jüdischen Kalender feiern, unabhängig von Ferienregelungen. Umweltschützer wiederum warnten davor, dass die Verlegung der Feierlichkeiten zu einer schlechten Luftqualität führen könnte, weil Menschen sich veranlasst sehen könnten, sowohl in der Nacht zum Sonntag als auch in der Nacht zum Montag Lagerfeuer zu entfachen. ag