Israel

Steinmeier: Deutschland vergisst Geiseln nicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Präsident Isaac Herzog in Be›eri Foto: picture alliance/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel weitere deutsche Hilfe im Ringen um die Freilassung der noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln zugesagt. »Ihr Schicksal ist eine offene Wunde«, sagte Steinmeier im von den Terroristen am 7. Oktober 2023 stark zerstörten Kibbuz Be›eri.

»Deutschland vergisst sie nicht, ich vergesse sie nicht. Unsere Stimme wird nicht schweigen, solange sie nicht zurückgekehrt sind.« Zugleich erinnerte Steinmeier erneut an das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen, wo die Geiseln von den Terroristen festgehalten werden.

Steinmeier gedachte zusammen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog der Opfer des Überfalls. Zusammen mit ihren Frauen Elke Büdenbender und Michal Herzog legten sie Kränze nieder. Arm in Arm verharrten die beiden befreundeten Ehepaare in einer Schweigeminute. Sechs Menschen aus Be‹eri sind noch im Gazastreifen. Nach israelischen Angaben sind sie tot.

Lesen Sie auch

Be›eri liegt nur drei, vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Die Hamas-Terroristen zerstörten den auch von deutschen Juden mitgegründeten Kibbuz stark. Etwa 130 der rund 1300 Bewohner wurden getötet, mehr als 50 verschleppt. Unter ihnen waren auch Menschen, die neben der israelischen Staatsbürgerschaft zusätzlich die deutsche hatten.

Der Wiederaufbau von Be‹eri wird auch mit deutscher Hilfe finanziert. Mit einem Aufwand von rund sieben Millionen Euro soll an der Stelle der damals abgebrannten und inzwischen abgerissenen früheren Kunstgalerie ein Kultur- und Gemeinschaftszentrum entstehen. Herzog sagte: »Dass wir dieses Gebäude als einen Ort des Geistes wiederaufbauen, gibt uns Hoffnung.« dpa/ja

Jerusalem

Saar bekräftigt Israels Unterstützung für Waffenruhe – und droht Hamas

Der israelische Außenminister wirft der internationalen Gemeinschaft »Heuchelei« vor. Sie kritisiere Israel, aber schweige zu Massenhinrichtungen der palästinensischen Terroristen

 23.10.2025

Ultraorthodoxe

Charedis vergleichen Wehrdienstverweigerer mit Hamas-Geiseln

Nach den Festnahmen von drei charedischen Männern werden die Plakate der verschleppten Menschen als Propaganda missbraucht

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

»Es ist alles ein großes Wunder«

Die nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas freigelassenen Israelis berichten von bohrendem Hunger, Folter und religiösem Zwang – aber auch von unerschütterlicher Hoffnung

von Sabine Brandes  23.10.2025

Israel

Bis zur letzten Geisel

15 der 28 Toten sind bisher aus dem Gazastreifen zurück

von Sabine Brandes  23.10.2025

Rabbiner Noam Hertig aus Zürich

Diaspora

Es geht nur zusammen

Wie wir den inneren Frieden der jüdischen Gemeinschaft bewahren können – über alle Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten hinweg

von Rabbiner Noam Hertig  23.10.2025

Meinung

Liebe Juden, bleibt bitte zu Hause!

Immer mehr jüdische Veranstaltungen werden abgesagt – angeblich zum Schutz von Jüdinnen und Juden. So wird aus einer Einladung zur Kultur ein stiller Abgesang auf Teilhabe

von Louis Lewitan  23.10.2025

Nahost

Knesset stimmt für Annexion von Siedlungsgebieten im Westjordanland

Die USA kritisieren den Vorgang. »Der Präsident hat klar gesagt, dass wir das derzeit nicht unterstützen«, sagt Rubio vor seinem Abflug nach Israel

 23.10.2025

Sport

Olympisches Komitee bestraft Indonesien für Ausschluss Israels

Die Indonesier hatten wegen des Krieges gegen die Hamas ein Einreiseverbot für israelische Sportler verhängt

 22.10.2025

Gutachten

IGH: Israel muss UN-Hilfe in den Gazastreifen lassen

Der Internationale Gerichtshof kommt zu dem Schluss, dass die israelischen Behörden auch mit der UNRWA zusammenarbeiten müssen. Die israelische Regierung wirft dem Gericht vor, das Völkerrecht zu politisieren

 22.10.2025