Geiselnahme

So trickste eine jüdische Mutter die Terroristen aus

Brachte den Terroristen Hähnchen mit Reis, außerdem allerlei Obst und Süßes: Rachel Edry

Israel findet auch in diesen dunklen Zeiten etwas Trost – mit der Helden-Geschichte einer alten Frau, die ihre fast 20 Stunden währende Geiselnahme durch Hamas-Terroristen unversehrt überstand.

Wie sie überlebte? Mit den Waffen der mütterlichen Fürsorge!

»Ich hatte Angst, dass sie Hunger kriegen«, erzählte Rachel Edry aus der Kleinstadt Ofakim, etwa 25 Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt. »Das war keine Taktik«, erzählt sie im israelischen Fernsehen. »Ich dachte nur, dass hungrige Männer gefährlicher seien, also wollte ich sie füttern.«

Die ältere Frau entschied sich, Zeit zu gewinnen mit dem, was sie am besten kann: Leute bekochen, bewirten und bemuttern – und seien es ihre eigenen fünf Geiselnehmer von der Hamas!

Als die Polizei kam, aßen die Terroristen gerade Kekse

In den langen Stunden, bis die Polizei anrückte, hatte Rachel den Terroristen Hähnchen mit Reis gekocht. Außerdem brachte sie ihnen allerlei Obst und Süßes. Als die israelische Polizei anrückte, aßen die Terroristen gerade Kekse.

Bis dahin hatte Rachel, eine aus Marokko nach Israel eingewanderte Jüdin, immer wieder Smalltalk mit ihnen geführt, so gut sie es mit ihren sehr rudimentären Arabisch-Kenntnissen konnte. Ein paar Wörter Arabisch habe sie von den Terroristen dazu gelernt, erzählt sie der israelischen Presse, und ihnen sogar ein wenig Hebräisch beigebracht.

Sie habe sich mit ihnen über Musik aus dem Radio unterhalten und sogar ein Lied mitgesummt – auch das, um die Stimmung zu lockern.

Sohn war Teil des Befreiungskommandos

Die Ablenkung der Terroristen nutzte sie auch, um per Handy Kontakt zu ihrem Sohn zu halten. Der ist Polizist und Teil der Sondereinheit, die das Haus am Sonntagnachmittag umzingelte und schließlich erfolgreich stürmte.

Der Sohn textete: »Spricht nicht zu viel!« Vor allem solle sie die Mutter-Sohn-Beziehung verschweigen, schrieb er von draußen, als die Polizei das Haus schon belagerte.

Die Geiselbefreiung verlief höchst dramatisch. Polizei und Terroristen lieferten sich heftige Schusswechsel, einer der Terroristen wurde verletzt. Doch selbst da hörte Rachels Fürsorge nicht auf.

»Ich habe ihm (dem verletzten Terroristen, Anm. d. Red.) Schutzverband gebracht und seine Hand bandagiert. Ich sagte zu ihm, ›es wird alles gut, leg dich ins Bett‹. Ich fragte ihn, ob er was zu essen oder Wasser will und holte ihm auch Wasser und ein Stück Ananas. Ich sagte zu ihm, ›du siehst blass aus, iss etwas Süßes, damit es dir besser geht‹.«

Mit Granate am Kopf half Rachel der Polizei

Als die Polizei das Haus erstürmt, wirft sie erst eine Granate in das Haus. Ihr Mann David (die beiden sind seit 41 Jahren verheiratet) warf sich auf Rachel, um sie zu schützen. Doch ein Terrorist riss die Frau danach an sich, drückt sein Maschinengewehr an ihren Körper und hält eine Handgranate an ihren Kopf.

Dann stürmten die Polizisten herein und fragten den Geiselnehmer: »Wie viele seid ihr!?«

Rachel, in der unmittelbaren Gewalt des Terroristen, der sie umzubringen droht, verrät es dem Offizier mit einem Handzeichen: Fünf, zeigt sie mit ausgestreckten Fingern an ihrer Backe. Der Terrorist schreit sie an: »Rachel, du machst hier keinen Blödsinn!«

Doch am Ende gelingt die Geiselbefreiung, und die Terroristen sind alle tot. Und Israel hat eine neue Heldin: Mutter Rachel.

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025

Nahost

Finanziert Katar den Wiederaufbau in Gaza?

Angeblich hat Israel grundsätzlich zugestimmt, dass Gelder aus dem Golfemirat bereitgestellt werden können

von Sabine Brandes  10.07.2025

Washington

Netanjahu: »Kein Geiseldeal um jeden Preis«

Von den 50 verschleppten Menschen in der Gewalt der Hamas sollen 20 noch am Leben sein

von Sabine Brandes  10.07.2025