Israel

Smotrich für Wiederbesiedlung des Gazastreifens

Finanzminister Bezalel Smotrich Foto: Flash90

Der rechtsextreme, israelische Finanzminister Bezalel Smotrich will, dass Israelis wieder im Gazastreifen siedeln. Wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, »und wir werden im Gazastreifen leben«, sagte am Sonntag dem israelischen Armeesender.

Laut einem Post des Senders auf der Plattform X, vormals Twitter, sagte Smotrich zudem: »Wir werden keine Situation erlauben, in der dort zwei Millionen Menschen leben. Wenn in Gaza 100 000 bis 200 000 Araber leben, wird die Diskussion über den Tag danach eine ganz andere sein.« Er fügte demnach hinzu: »Sie wollen gehen, sie leben seit 75 Jahren in einem Ghetto und in Leid.« Ein Vergleich, mit dem die Verbrechen der Nationalsozialisten und der christliche Judenhass relativiert werden.

Smotrich gilt als Verfechter der Vision von »Groß-Israel« und setzt sich auch für eine Annexion des besetzten Westjordanlands ein. Die Palästinenser hingegen beanspruchen das Westjordanland, den Gazastreifen sowie den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Gebiet eines künftigen eigenen Staates.

2005 hatte sich Israel aus dem Gazastreifen zurückgezogen und mehr als 20 israelische Siedlungen geräumt. Dass Smotrichs Plan Realität wird, ist zurzeit äußerst unwahrscheinlich. Mehr als die Hälfte der Israelis fordert, dass die Regierung nach den Massakern der Hamas zurücktritt. Der liberale Oppositionspolitiker Benny Gantz liegt in Umfragen klar vorne.

Ägypten und Jordanien wollen keine Flüchtlinge aus Gaza

Aus Sorge vor einer Massenflucht haben sowohl Ägypten, als auch Jordanien die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem umkämpften Gazastreifen abgelehnt. Das habe auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.

Die USA sind klar gegen eine Wiederbesetzung des Gazastreifens durch Israel. Sie lehnen auch eine Zwangsvertreibung der 2,2 Millionen Palästinenser ab, die in dem schmalen Küstenstreifen leben. Die USA wollen, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Krieg die Kontrolle auch des Gazastreifens übernimmt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. Er will, dass die Armee auch nach dem Krieg die Sicherheitskontrolle beibehält und fordert eine Entmilitarisierung Gazas. dpa/ja

Vermisst!

Er wollte für die Familie sorgen

Der thailändische Erntehelfer Pinta Nattapong wurde am 7. Oktober von der Hamas aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt. Eine Erinnerung

von Sabine Brandes  19.03.2025

Gaza

Krieg gegen den Terror der Hamas: Israels Armee hat neue Bodenoffensive gestartet

Nach den Luftangriffen auf Hamas-Stellungen sind nun auch wieder israelische Bodentruppen im Einsatz. Ziel ist die Schaffung einer begrenzten Pufferzone

 19.03.2025

Berlin

Baerbock reist in den Nahen Osten -und erneuert Kritik an Israel

»Schwere israelische Kämpfe« zerschlügen »die Hoffnung, dass das Leid auf allen Seiten endlich ein Ende nehmen kann«, sagt die Bundesaußenministerin

 19.03.2025

Israel

Holocaust-Zeitzeugin Mirjam Bolle wird 108 Jahre alt

Ein Leben voller Geschichte und Erinnerung: Die aus den Niederlanden stammende Mirjam Bolle gilt als die älteste Holocaust-Überlebende weltweit, seit Rose Girone vor einigen Wochen im Alter von 113 Jahren gestorben ist

von Christiane Laudage  19.03.2025

Israel

Tausende demonstrieren gegen Regierung

Zahlreiche Israelis protestieren gegen den Neubeginn des Krieges und die Entlassung des Inlandsgeheimdienstchefs

 19.03.2025

Meinung

Israel hat keine andere Wahl

Es wird Zeit, dass die Welt endlich aufwacht. Mit islamistischen Terroristen kann es keinen Frieden geben. Die Hamas muss ein für alle Mal und mit aller Härte zerschlagen werden

von Yossi Kuperwasser  19.03.2025

Krise

Der Chef des Shin Bet soll gehen

Benjamin Netanjahu spricht von Vertrauensverlust in Ronen Bar – Kritiker werfen dem Premier vor, unabhängige Institutionen mundtot machen zu wollen

von Sabine Brandaes  19.03.2025

Meinung

Itamar Ben-Gvir und die rote Ampel

Warum die Rückkehr des Rechtsextremisten in Israels Regierung auch uns Juden in der Diaspora zutiefst beunruhigen muss

von Ayala Goldmann  19.03.2025

Nahost

Neue Angriffe gegen Hamas um Khan Younis

»Dies ist erst der Anfang«, sagt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

 19.03.2025