Vermisst

»Sie war nicht auf der Liste«

Arbel Yehoud Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Vermisst

»Sie war nicht auf der Liste«

Arbel Yehoud ist seit 166 Tagen in der Gewalt der Hamas

von Sophie Albers Ben Chamo  21.03.2024 11:30 Uhr

Von der Entführung der 28-jährigen Arbel Yehoud und ihres 26-jährigen Freundes Ariel Cunio gibt es kein Video und auch keine Fotos. Aber die Spuren sind im Kibbuz Nir Oz zu sehen.

Wie verschiedene internationale Medien berichten, wurde ihr Haus geplündert und der Hund, ein Welpe, den das Paar nach einer lange erträumten und geplanten Südamerika-Reise vor wenigen Wochen aufgenommen hatte, wurde erschossen, als die Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 den Kibbuz überfielen und jeden vierten Bewohner entweder massakrierten oder entführten.

Arbels Bruder Dolev, der ein paar Häuser weiter lebte, hatte sich mit seiner hochschwangeren Frau und den Kindern im Schutzraum verbarrikadiert. Doch als der Sanitäter Hilfeschreie hörte, rannte er hinaus, um zu helfen. Seitdem ist auch er verschwunden. Um 9 Uhr morgens schrieb Arbel eine letzte Kurznachricht. Seitdem herrscht unerträgliche, dumpfe Stille, die den Angehörigen und Freunden ein normales Leben unmöglich macht.

Ihr Urgroßvater war vor den Nazis nach Israel geflohen

Die Yehoud-Geschwister sind in der dritten Generation im Kibbuz Nir Oz aufgewachsen. Ihr Urgroßvater konnte zwei Jahre nach der Machtergreifung der Nazis aus Deutschland fliehen und hatte sich in Israel ein neues Leben aufgebaut. Zuletzt im Kibbuz Nir Oz.

Arbel Yehoud arbeitete in der Nähe des Kibbuz im GrooveTech-Komplex der Regionalverwaltung Eshkol, einem innovativen Spiel- und Lernzentrum für Kinder. Dort gab sie ihre Begeisterung für Astronomie und Weltraumforschung weiter.

Neun Tage nach ihrer Entführung wurde sie Tante. Die Frau ihres mitentführten Bruders Dolev brachte eine Tochter zur Welt, in der so viele Menschen fehlen. Ihre Neffen und Nichten lieben Arbel unermesslich, berichtete ihre Schwägerin Sigi Yehoud der »Jerusalem Times«. »Sie ist die Tante, die immer mitmacht, immer mitspielt, sich immer kümmert.«

Als Ende Oktober und im November vergangenen Jahres immer mehr Frauen freigelassen wurden, wuchs die Hoffnung, dass auch Arbel zurückkommen würde. »Doch sie war nicht auf der Liste.«

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025