Gilad Schalit

»Sie sollen unseren Sohn endlich zurückbringen«

Richtung Jerusalem: Tausende Israelis unterstützen Noam Schalit und seinen »Marsch der Freiheit«. Foto: Flash 90

Der »Marsch der Freiheit« ist unterwegs. Am Sonntagmorgen startete Noam Schalit mit zahlreichen Aktivisten in Richtung Jerusalem, um für die Befreiung seines Sohnes Gilad zu demonstrieren. Vom Haus der Familie in Mitzpe Hila im Norden Galiläas führte der Weg nach Naharija, rund 10.000 Menschen sind dabei. Am Dienstag machte die Gruppe Station in Haifa. Dort äußerte sich Noam Schalit in einem Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen erfreut über das große Echo und die breite Unterstützung: »Wir haben mit einigen Hundert Menschen gerechnet, aber dass Tausende uns auf diesem Weg begleiten, hat uns wirklich überrascht.« Dies sei eine große Ermutigung und Hilfe für die ganze Familie.

Forderungen Insgesamt soll der Fußmarsch elf Tage dauern. Ziel ist die Residenz des Ministerpräsidenten in Jerusalem. Erst mit dem Sohn wolle man zurückkehren. Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Eltern bereits zu einem Treffen eingeladen. Was sie sich davon versprechen? »Erst einmal müssen wir nach Jerusalem kommen, dann werden wir sehen«, sagt der Vater des entführten Soldaten. »Auf jeden Fall werden wir unsere Forderung bekräftigen, dass die Regierung endlich unseren Sohn zurückbringen soll.« Schließlich habe Jerusalem bereits vier Jahre Zeit gehabt, über die verschiedenen Optionen nachzudenken, die zur Freilassung führen könnten. Ob er bei dem Gespräch auch die aktuellen Positionen der israelischen Gaza-Politik ansprechen werde, wollte er noch nicht sagen: »Wir müssen die Entwicklungen abwarten, ich bin kein politischer Analyst.«

Noam Shalit unterstrich auch die Bedeutung der Unterstützung aus dem Ausland: »Sie ist enorm wichtig. Wir versuchen derzeit von jüdischen Gemeinden in aller Welt finanzielle Hilfe für unsere Aktionen zu erhalten.«

Der vergangene Freitag war der vierte Jahrestag der Verschleppung Gilad Schalits. Als 19-jähriger Soldat wurde er am 25. Juni 2006 an der Grenze zum Gazastreifen entführt. Seitdem wird er von der Hamas an einem unbekannten Ort gefangen gehalten. Der einzige Kontakt, den seine Familie bislang zu ihm hatte, waren drei Briefe und ein Video.

Israel

World Jewish Congress verurteilt Spuckangriffe auf christliche Pilger

Neben dem Präsidenten des World Jewish Congress ist auch Papst Franziskus »wütend« über das Fehlverhalten einiger Juden

 04.10.2023

Laubhüttenfest

War der Regen an Sukkot ein göttliches Zeichen?

Rabbiner Ephraim Zalmanovitz ruft im Streit um die Justizreform zur Einigung auf

von Sabine Brandes  04.10.2023

Jerusalem

Festnahmen nach Spuck-Attacken auf Christen

Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung

von Sabine Brandes  04.10.2023

Israel

Kommunikationsminister besucht Saudi-Arabien

Schlomo Karhi wird dort an einem Kongress des Weltpostvereins teilnehmen

 03.10.2023

Israel

Trauer um Alice Shalvi

Die in Essen geborene Literaturprofessorin wurde 96 Jahre alt

 02.10.2023

Krieg um Bergkarabach

Warum Israel Aserbaidschan unterstützt

Diktator Alijew hat gute Beziehungen nach Jerusalem

von Alexander Friedman  02.10.2023

Gewalt

Krieg der kriminellen Familien

Drei Tote und mehrere Verletzte durch Bluttaten zwischen Banden in mehreren israelischen Städten

von Sabine Brandes  02.10.2023

Israel

Oberrabbiner: Säkulare Juden sind bedauernswert und dumm

Säkulare Juden würden durch unkoscheres Essen verblöden, so Jitzchak Josef

 02.10.2023

Israel

50 Jahre nach Jom-Kippur-Krieg: Gefahr von innen

Wieder gibt es schwere Bedrohungen - allerdings nicht nur von außen

von Christina Storz  01.10.2023