Show
»Dare to Dream« war die beste Eurovision des Jahrzehnts. Das finden die Fans, die entschieden haben, dass der ESC in Tel Aviv alle anderen übertraf. Israel hatte den Wettbewerb im Mai 2019 ausgetragen, nachdem Netta Barzilai mit ihrem Lied »Toy« im Jahr zuvor in Lissabon gewonnen hatte. Rund 182 Millionen Menschen in der ganzen Welt hatten zugeschaut, als in Tel Aviv Künstler aus 41 Nationen auftraten. Jetzt fragte die Europäische Broadcasting Union (EBU) in den sozialen Netzwerken, welche Show in den vergangenen zehn Jahren in puncto Bühnenshow, Lieder, Wahlablauf und allgemeinem Unterhaltungswert am gelungensten war. Israel landete auf Platz eins. Die 65. Eurovision wird im Mai in Rotterdam ausgetragen, nachdem in Israel der Holländer Duncan Laurence mit dem Titel »Arcade« gewonnen hatte.
Urteil
Ein Rabbiner aus Jerusalem ist wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Gemeinderabbiner Shalom Hazan war angeklagt worden, weil er zwei Mädchen und zwei Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren systematisch missbraucht hatte. Die Kinder hätten ihm in der Synagoge geholfen oder Tora-Unterricht genommen. Dort habe er, laut Anklageschrift, die Kinder auf seinen Schoß gesetzt, sexuell berührt und geküsst. Damit sie davon nichts erzählen, habe er ihnen Geld gegeben und Geschenke gekauft. »Ein Gemeinderabbiner, der der Bevölkerung helfen soll – darunter Eltern und Kinder –, ist zu einem Kinderschänder geworden«, so die Anklage.
Spiel
Der beste Schachspieler des Iran will angeblich nicht mehr für seine Heimat antreten, weil er dann nicht gegen israelische Wettbewerber antreten kann. Die iranische Schachföderation gab bekannt, dass Alireza Firouzja seine Staatsbürgerschaft abgeben wolle. Der 16-Jährige lebe derzeit in Frankreich und habe vor, Wettbewerbe unter französischer oder amerikanischer Flagge zu bestreiten, sagte der Präsident der Föderation. Der zweithöchste Juniorspieler der Welt selbst äußerte sich nicht. Der Schachspieler habe an einem Wettbewerb in Russland teilnehmen wollen, obwohl der Iran seine Anwesenheit ausgeschlossen hatte. Firouzja wäre der zweite Iraner, der wegen des inoffiziellen Verbots, gegen Israelis anzutreten, seinen Pass abgeben will. Zuvor war der Judoka Saeid Mollaei nach Deutschland geflohen.
Buch
Superstar Gal Gadot will sich auf der Leinwand einem umstrittenen Thema widmen: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Yaron Varsano wird Gadot den Roman Wir sehen uns am Meer von Dorit Rabinyan verfilmen. Obwohl das Buch in 27 Sprachen übersetzt worden ist, tat sich das Bildungsministerium schwer damit. Es handelt sich um die Liebesgeschichte zwischen einer jüdischen Israelin, die in den USA lebt, und einem palästinensischen Mann. Die wollte das Ministerium nicht in die Empfehlungsliste für Oberschüler aufnehmen, obwohl das Buch den Bernstein-Preis für Literatur erhalten hatte. Gadot hat bereits den Produktionsvertrag mit der Firma Keshet unterschrieben.
Strafe
Coca-Cola in Israel ist mit einer hohen Strafe belegt worden. Die Wettbewerbsbehörde befand, der Getränkehersteller habe durch seine Versuche, die Verkäufe der Konkurrenz einzuschränken, Monopolgesetze verletzt. Coca-Cola muss 36 Millionen Schekel (etwa 9,2 Millionen Euro) zahlen. Die Behörde warf dem Unternehmen vor, »unangemessenes Marktgebaren« an den Tag gelegt zu haben. Dazu habe gehört, dass keine anderen Getränke als die von Coca-Cola in Kühlschränke gestellt werden durften, die das Unternehmen Läden zur Verfügung gestellt hatte. Die Strafe war zunächst auf 62 Millionen Schekel festgesetzt, dann jedoch reduziert worden. Coca-Cola erklärte, man sei sicher, dass am Ende des Prozesses »alle Strafen und Sanktionen gegen uns aufgehoben« werden.
Regeln
In Tel Aviv müssen Elektroroller künftig mit Nummernschildern ausgestattet sein. Außerdem sollen Verleihfirmen Helme für die Fahrer zur Verfügung stellen. Wie das technisch funktionieren soll, erklärte die Stadtverwaltung nicht. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass die Roller in bestimmten Gegenden nicht benutzt und die gebrauchten Batterien der Fahrzeuge vollständig recycelt werden. Tel Aviv will damit Vorreiter für den vernünftigen Einsatz der Vehikel werden, die oft für Chaos auf den Straßen und Gehwegen der Stadt sorgen. »Ziel ist es, die Gehwege für Fußgänger wieder sicher zu machen«, so die stellvertretende Bürgermeisterin Meital Lehavi, »denn für Fußgänger sind sie da.« Sabine Brandes