Trauer

Shani Gabay (25) wurde doch ermordet

Shani Gabay Foto: Screenshot

Trauer

Shani Gabay (25) wurde doch ermordet

Die Israelin wurde lange Zeit in den Reihen der rund 240 Geiseln vermutet

 22.11.2023 17:32 Uhr

Shani Gabay wurde lange Zeit in den Reihen der rund 240 Geiseln vermutet, die von den Terroristen der Hamas im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Doch ausgerechnet heute, am Tag, an dem mindestens 50 Geiseln auf ihre Freilassung hoffen dürfen, wird klar, dass für Shani keine Chance besteht.

Denn israelische Behörden haben am Mittwoch den Leichnam der 26-Jährigen identifiziert. »Unsere Shani ist fort. Unsere Herzen sind in Stücke zerbrochen. Wir weinen alle und weigern uns zu glauben, wie sehr wir auf ein anderes Ende gehofft haben«, teilte Simon Alfasi, Bürgermeister von Shani Gabays Heimatstadt Yokneam, mit.

Offenbar wurde Shani nie entführt, sondern schon am 7. Oktober während des Massakers auf dem Supernova-Festival von den Terroristen der Hamas ermordet.

Die Jura-Absolventin arbeitete auf dem Supernova-Festival

Die Jura-Absolventin arbeitete auf dem Festival, als gegen 6.30 Uhr Raketen über ihren Kopf flogen. Zehn Minuten später telefonierte sie schon im Auto ein letztes Mal mit ihrer Mutter. Die riet ihr, anzuhalten und einen sicheren Unterschlupf zu finden.

Shani flüchtete sich zwar mit zwei Freunden und anderen Menschen in einen Raketenunterstand. Doch auch dort waren sie nicht sicher vor der Hamas. Terroristen warfen eine Granate in den Raum, dann zogen sie Shani zurück zu ihrem Auto, wo sie ihr in den Oberschenkel schossen. So erzählen es die beiden Freunde, die bei dem Angriff je ein Bein verloren.

Irgendwie habe die 25-Jährige es zu einem Sanitäter geschafft, der sie zu einer Polizeistelle brachte, wie ihre Familie aus Videoschnipseln rekonstruieren konnte. Doch irgendwann erreichten auch die Terroristen den Ort. Dann verlor sich Shanis Spur für die nächsten Wochen.

»Ihr wurde gesagt, dass sie rennen soll, aber wir wussten nicht, wie weit sie gerannt sein könnte«, sagte ihr Bruder Aviel gegenüber »Times of Israel«.

Aviel sei an dem Morgen in die Soroka-Klinik in Beer Sheva gerast, um nach ihr zu suchen, während ihr Vater zum Festivalgelände in der Nähe des Kibbuz Reim fuhr. Die nächsten fünf Tage habe er damit zugebracht, Leichen in Gräben und am Straßenrand umzudrehen, in der Hoffnung, seine Tochter zu finden. nko

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025