Visite

Seltener Besuch vom Nachbarn

Gemeinsame Gespräche: Ägyptens Außenminister Sameh Shoukry und Israels Premier Benjamin Netanjahu (v.l.) Foto: Flash 90

Ein seltener Gast ist am Sonntagnachmittag in Israel eingetroffen: Der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry reiste nach Jerusalem, um mit Regierungschef Benjamin Netanjahu über die Wiederaufnahme des israelisch-palästinensischen Friedensprozesses zu sprechen. Zehn Tage zuvor hatte Shoukry bereits Ramallah besucht und sich dort mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas getroffen.

Seit der Amtsübernahme des ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi verbessern sich die Beziehungen zwischen Kairo und Jerusalem zusehends. Der Besuch des Ministers gilt als weiteres Indiz in diese Richtung. Grund der Visite ist die Initiative, die al-Sisi vor einer Weile ins Leben rief. Damit möchte er die gänzlich eingefahrenen Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern wiederbeleben.

gespräche Netanjahu betonte bei der Begrüßung des Gastes, wie sehr er die Bemühungen des Präsidenten schätze. »Ich rufe die Palästinenser dazu auf, dem mutigen Beispiel von Ägypten sowie Jordanien zu folgen und in direkte Gespräche mit uns einzutreten.« Nur auf diese Weise könne man die Differenzen überwinden und eine Vision von Frieden Realität werden lassen, so der Premier.

Shoukry machte gleich zu Beginn des Treffens deutlich, dass der jetzige Status quo nicht akzeptabel sei. »Seit dem Ende der Bemühungen im Jahr 2014 hat sich die Lage zunehmend verschlechtert. Sei es im humanitären Bereich, der Wirtschaft oder der Sicherheit. Der Traum von einem Frieden rückt in immer weitere Ferne, je länger der Konflikt andauert«, erläuterte der Außenminister.

hilfe Es brauche nun Schritte, um Vertrauen aufzubauen und »einen echten Willen«, der »niemals und unter gar keinen Umständen bricht«. Ägypten verpflichte sich, einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu unterstützen und jegliche Hilfe zu leisten. Shoukry meinte, der Prozess könne in Übereinstimmung mit der arabischen Initiative vorangetrieben werden. Die momentane Lage indes werde die Hoffnungen der Palästinenser und das Bedürfnis der Israelis, in Sicherheit zu leben, zunichtemachen.

Sein Besuch sei durch die Vision von Präsident al-Sisi zustande gekommen, einen Frieden zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Volk zu schaffen und diesen langen Konflikt zu einem Ende zu bringen. »Dies hätte weitreichende und grundlegende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen im gesamten Nahen Osten. Ägypten ist gewillt, dieses Ziel zu erreichen.«

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