Auszeichnung

Sechs Gerechte

Eine israelische Soldatin vor der Memorial Wall im »Garten der Gerechten« Foto: Flash 90

Auf der Memorial Wall im »Garten der Gerechten« in Jerusalem gibt es seit Dienstagnachmittag sechs neue Namen: Adolf und Frieda Bunke, Kurt und Ella Neubauer, Erich Löbe und Anna Gutsmann. Sie alle haben während der Nazizeit Juden gerettet und wurden dafür posthum von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt. Im Berliner Museum »Blindenwerkstatt Otto Weidt« überreichte Emmanuel Nahshon, der Gesandte der israelischen Botschaft, den Angehörigen die Medaillen und Urkunden. Nahshon nannte die Gerechten unter den Völkern »strahlende Sterne am Himmel der Menschlichkeit«. Es seien Männer und Frauen, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um den Verfolgten zu helfen. Somit hätten sie sich »für das Leben und gegen den Tod« entschieden.

Wunsch Für Evy Woods, die als Kind mit ihrer Mutter vom Ehepaar Bunke in Berlin und auf einem Gut in Ostpreußen versteckt worden war, war dieser Nachmittag ein ganz besonderer. Denn die kleine Frau mit den kurzen dunklen Haaren, die extra aus den USA angereist war und – vielleicht vor Aufregung – ihre Rede vergessen hatte, sagte, dass mit dieser Ehrung der Wunsch ihrer Mutter in Erfüllung gegangen sei.

Aber nicht nur für Evy Woods oder Fred Kranz – das Ehepaar Kurt und Ella Neubauer hatten ihm und seinen Eltern geholfen, die Nazizeit zu überleben – war die Gedenkstunde etwas Besonderes. Auch für Irena Steinfeldt, Direktorin der Abteilung »Gerechte/r unter den Völkern« in Yad Vashem bedeutete es »ein großes Privileg«, der Zeremonie beizuwohnen. Ähnlich sahen das die Angehörigen des Ehepaars Bunke. Sie nahmen Medaille und Urkunde mit nach Hause. Und wenn sie einmal nach Jerusalem fahren sollten, werden sie im »Garten der Gerechten« die Namen ihrer Eltern lesen.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025