Nahost-Friedensplan

»Schicksalhafte Zeiten«

Benny Gantz Foto: Flash 90

Israels Oppositionsführer Benny Gantz vom Mitte-Bündnis Blau-Weiß trifft US-Präsident Donald Trump wegen des amerikanischen Nahost-Plans schon am Montag. Dies teilte Gantz am Samstagabend vor Journalisten mit.

Ursprünglich hatte es geheißen, es solle ein Treffen mit Trump, Gantz und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag in Washington geben. Laut israelischen Regierungsvertretern soll Netanjahu Trump am Montag und Dienstag treffen.

Einladung »Dies sind schicksalhafte Zeiten, sowohl für Israels Grenzen und seinen Charakter, als auch für sein demokratisches Gefüge«, sagte Gantz. »Deshalb habe ich beschlossen, die Einladung von Präsident Trump anzunehmen und ihn diesen Montag persönlich als Vorsitzender der größten Partei in Israel zu treffen.«

US-Vizepräsident Mike Pence hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Trump Netanjahu und Gantz überraschend zu Gesprächen ins Weiße Haus eingeladen habe. Bei dem Treffen solle es um »regionale Themen sowie die Aussicht auf Frieden hier im Heiligen Land« gehen, sagte Pence. Trump sagte anschließend, die USA wollten den lange erwarteten Plan für den Nahen Osten in den nächsten Tagen vorstellen – voraussichtlich noch vor dem Treffen am Dienstag.

Unterstützung Netanjahu teilte am Samstagabend kurz vor Gantz‘ Ankündigung mit: »Einmal in der Geschichte gibt es eine solche Gelegenheit, und die darf man nicht verpassen.« Er sprach von der starken Unterstützung durch Präsident Trump. »Heute haben wir den besten Freund Israels aller Zeiten im Weißen Haus. Und damit haben wir die beste Gelegenheit, die wir jemals hatten.«

Israel hatte 1967 während des Sechstagekriegs unter anderem den Gazastreifen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser wollen dagegen in den Gebieten einen unabhängigen Staat mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem ausrufen.

Das Treffen in Washington findet nur gut einen Monat vor einer dritten israelischen Parlamentswahl binnen eines Jahres ein. Diese ist für den 2. März angesetzt. Nach Wahlen im April und September vergangenen Jahres war wegen einer Pattsituation zwischen dem rechts-religiösen und dem Mitte-Links-Lager keine Regierungsbildung gelungen. Netanjahu steht auch wegen einer Korruptionsanklage unter Druck.  dpa

Knesset

Umfrage: Netanjahu-Regierung ohne Mehrheit

Im Herbst 2026 wählen die Israelis ein neues Parlament. Laut einer Meinungsumfrage liegen die Parteien der amtierenden Koalition weit hinter der Opposition

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Israel

Zahl der Verkehrstoten steigt

Die Statistik verzeichnet mehr Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang denn je

 19.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025