Beitar Jeruschalajim

Scheich will Fußballklub kaufen

Fans von Beitar Jeruschalajim im Teddy-Stadion in Jerusalem (Januar 2020) Foto: Flash 90

Angeblich will ein emiratischer Scheich Anteile des Fußballklubs »Beitar Jeruschalaijm« kaufen. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen sandte das Mitglied der regierenden Monarchie in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) einen offiziellen Brief, in dem er sein Interesse bekundete.

Der jetzige Eigentümer Moshe Chogeg bestätigte, dass Scheich Hamad Bin Khalifa Al Nahyan rund 50 Prozent der Anteile des Vereins erstehen wolle. Er hofft, dass noch vor Ende dieses Jahres eine Einigung erzielt werden kann.

investitionen Bei dem bevorstehenden Geschäft vermittelt hatte der jüdisch-emiratische Geschäftsmann Naum Koen, Chef der Holdinggesellschaft NY Koen Group. Angeblich verlangt Chogeg mehr als 100 Millionen US-Dollar plus zusätzliche Investitionen in den Klub.

Im September waren erste Gerüchte über einen bevorstehenden Deal zwischen dem israelischen Fußballverein und dem Scheich laut geworden.

»Dies ist ein großartiger Moment für die Stadt und unseren bekanntesten Verein.«

Jerusalems Bürgermeister Moshe Leon

Obwohl noch kein verbindliches Angebot vorliegt, ist Bürgermeister Mosche Leon schon jetzt begeistert: »Dies ist ein großartiger Moment für die Stadt und unseren bekanntesten Verein.« Beitar hat sich allerdings nicht nur als bekanntester Klub Jerusalems einen Namen gemacht, sondern ist für seinen Rassismus im ganzen Land berüchtigt.

PAROLEN Teile der Fangemeinde gehören zu einer rechtsextremen Gruppierung, die sich »La Familia« nennt und sich offen rassistisch gibt. Oft kommt es bei Spielen von Beitar gegen Mannschaften, in denen arabische, muslimische oder schwarze Spieler kicken, zu Ausbrüchen von Hass, bei denen rassistische Parolen lauthals durch das Stadion gebrüllt werden.

Eigentümer und Fanberater versuchen seit Jahren, dagegen vorzugehen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Chogeg verpflichtete unter anderem mehrere arabische und muslimische Spieler für Beitar, um den extremistischen Fans die Grundlage für ihren Hass zu entziehen.

Doch »La Familia« ist hartnäckig. Jetzt hofft die Leitung des Fußballvereins, dass der potentielle neue Eigentümer aus der arabischen Golfnation das Problem lösen könnte.

Nahost

Warum Israel Syriens Militär fast vollständig zerstört hat

In den vergangenen Tagen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben 80 Prozent der syrischen Militärkapazitäten zerstört

von Sara Lemel und Johannes Sadek  12.12.2024

Nahost

Netanjahu trifft US-Gesandten, Gespräch zur Lage in Syrien

Die überraschende Machtübernahme durch Rebellen sendet Schockwellen durch die ganze Region

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Westjordanland

Kind stirbt nach Terrorangriff

Der Junge war Passagier in einem Bus. Drei weitere Personen sind verletzt

 12.12.2024 Aktualisiert

Nahost

Nach Umsturz in Syrien: Hoffnung auf Gaza-Deal

Die Hamas hat den Kernforderungen Israels in zwei Kernpunkten nachgegeben

von Lars Nicolaysen  12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024

Israelische Armee tötet zwei Beteiligte der Hamas-Massaker

 11.12.2024

Westjordanland

Schüsse auf Israelis am Josefsgrab in Nablus - drei Leichtverletzte

Die Männer wollten ohne Absprache mit den Behörden an der heiligen Stätte beten

 11.12.2024

Geiseln

»Sie haben mein Becken gebrochen, mein Bein verbrannt, meinen Kiefer ausgerenkt«

Präsident Herzog hält Notfalldiskussion ab, um auf die große Gefahr für die nach Gaza verschleppten Menschen hinzuweisen

von Sabine Brandes  11.12.2024