Angeblich will ein emiratischer Scheich Anteile des Fußballklubs »Beitar Jeruschalaijm« kaufen. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen sandte das Mitglied der regierenden Monarchie in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) einen offiziellen Brief, in dem er sein Interesse bekundete.
Der jetzige Eigentümer Moshe Chogeg bestätigte, dass Scheich Hamad Bin Khalifa Al Nahyan rund 50 Prozent der Anteile des Vereins erstehen wolle. Er hofft, dass noch vor Ende dieses Jahres eine Einigung erzielt werden kann.
investitionen Bei dem bevorstehenden Geschäft vermittelt hatte der jüdisch-emiratische Geschäftsmann Naum Koen, Chef der Holdinggesellschaft NY Koen Group. Angeblich verlangt Chogeg mehr als 100 Millionen US-Dollar plus zusätzliche Investitionen in den Klub.
Im September waren erste Gerüchte über einen bevorstehenden Deal zwischen dem israelischen Fußballverein und dem Scheich laut geworden.
»Dies ist ein großartiger Moment für die Stadt und unseren bekanntesten Verein.«
Jerusalems Bürgermeister Moshe Leon
Obwohl noch kein verbindliches Angebot vorliegt, ist Bürgermeister Mosche Leon schon jetzt begeistert: »Dies ist ein großartiger Moment für die Stadt und unseren bekanntesten Verein.« Beitar hat sich allerdings nicht nur als bekanntester Klub Jerusalems einen Namen gemacht, sondern ist für seinen Rassismus im ganzen Land berüchtigt.
PAROLEN Teile der Fangemeinde gehören zu einer rechtsextremen Gruppierung, die sich »La Familia« nennt und sich offen rassistisch gibt. Oft kommt es bei Spielen von Beitar gegen Mannschaften, in denen arabische, muslimische oder schwarze Spieler kicken, zu Ausbrüchen von Hass, bei denen rassistische Parolen lauthals durch das Stadion gebrüllt werden.
Eigentümer und Fanberater versuchen seit Jahren, dagegen vorzugehen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Chogeg verpflichtete unter anderem mehrere arabische und muslimische Spieler für Beitar, um den extremistischen Fans die Grundlage für ihren Hass zu entziehen.
Doch »La Familia« ist hartnäckig. Jetzt hofft die Leitung des Fußballvereins, dass der potentielle neue Eigentümer aus der arabischen Golfnation das Problem lösen könnte.