Rücktritt
Der Kommandeur der Gaza-Abteilung der israelischen Streitkräfte, Brigadegeneral Avi Rosenfeld, hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. In einem Brief an den Stabschef schrieb er: »Am 7. Oktober habe ich meine Lebensaufgabe, die (Grenzgemeinden in der Nähe des Gazastreifens) zu schützen, nicht erfüllt. Ich habe beschlossen, von meiner Position als Kommandeur der 143. Division zurückzutreten und meinen Dienst in der Armee zu beenden.« Ferner betonte er: »Jeder muss die Verantwortung für seine Rolle übernehmen, und ich bin derjenige, der für die 143. Division verantwortlich ist.« Er werde aber weiter für die Aufarbeitung der Geschehnisse zur Verfügung stehen, damit so etwas wie der 7. Oktober sich nicht wiederholen könne.
Schakal
Auf einem Campingplatz im Negev ist kürzlich ein 14 Monate altes Baby verletzt worden, nachdem ein Schakal es gebissen und aus dem Zelt seiner Familie gezerrt hatte. Der Vater berichtete, er habe am späten Freitagabend eine kleine Öffnung im Zelt gelassen und sei zurückgeeilt, als er seine Frau schreien hörte, dass das Baby weg sei. »Der Schakal muss es einige Meter weit geschleift haben, bevor er es losließ«, gab die Natur- und Parkbehörde an und fügte hinzu, dass eine Suche nach dem Schakal im Gange sei. Das Baby wurde im Krankenhaus wegen leichter Verletzungen behandelt und geimpft. Im April hatte sich ein ähnlicher Vorfall in der Wüste ereignet, als ein Wolf ein neunjähriges Mädchen biss und aus dem Zelt zerrte. Ihr Vater, durch die Schreie aufgewacht, konnte den Wolf verjagen.
Milch
Yotvata, israelischer Milchproduktehersteller, hat seine Partnerschaft mit dem Biopharmaunternehmen Mileutis bekannt gegeben. Es gehe darum, sich von der »traditionellen Abhängigkeit von Antibiotika zu lösen und nachhaltigere sowie umweltfreundlichere Techniken in Milchwirtschaft voranzubringen«, erklärte die Firmenleitung. Der Deal steht im Kontext mit der Agenda der weltweit führenden Molkereiunternehmen, die sich zum Ziel gesetzt haben, bis 2050 klimaneutral zu werden.
Wappen
Mitarbeiter der israelischen Altertumsbehörde kartieren derzeit die Wappen prominenter Briten aus dem frühen 20. Jahrhundert, die sie auf Krankenhauswänden gefunden haben. Dabei entdeckten sie Grüße historischer Persönlichkeiten wie König Georg V. oder Edward Cecil Guinness, Gründer der legendären Brauerei. Die Wappen britischer Elitefamilien verweisen laut den Projektleitern Shai Halevy und Michael Chernin auf historische Momente in einem der ersten Krankenhäuser des modernen Jerusalem. 1882 hatte der Johanniterorden in der Stadt die britische Augenklinik gegründet. Damals war sie die einzige ihrer Art und spielte eine wichtige Rolle bei der Heilung der in der Region verbreiteten Augenkrankheiten. Sie versorgte jeden, der Hilfe brauchte. Patienten kamen aus dem gesamten Nahen Osten.
Kohle
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat angekündigt, dass sein Land die Kohleexporte nach Israel wegen des Krieges in Gaza einstellen werde. Damit verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die einst enge militärische Verbündete waren und regen Handel betrieben, weiter. Petro schrieb auf X, dass die Kohleexporte erst wiederaufgenommen würden, »wenn der Völkermord« in Gaza aufhört. In einem Gesetzesentwurf heißt es, dass man nur dann wieder liefern werde, wenn Israel einer Anordnung des Internationalen Gerichtshofs nachkommt und den militärischen Angriff auf Rafah einstellt.
Arzt
Die gewaltsame Festnahme eines Arztes, der am Samstagabend eine verletzte Demonstrantin bei einem Anti-Regierungs-Protest in Tel Aviv behandelt hatte, rief bei Politikern und Medizinern große Empörung hervor. Die Abteilung für interne polizeiliche Ermittlungen, eine unabhängige Stelle unter der Schirmherrschaft des Justizministeriums, die Vorwürfe von Polizeigewalt untersucht, leitete eine Untersuchung des Falls ein, nachdem Mitgliedsorganisationen der israelischen Ärztevereinigung dies gefordert hatten. Auch Gesundheitsminister Uriel Busso verurteilte die Festnahme von Udi Baharav. Oppositionsführer Yair Lapid sprach sich für die Einrichtung einer »Dokumentationsstelle« für Polizeigewalt aus. Hagai Levine, Experte für öffentliche Gesundheit, nannte Baharavs gewaltsame Inhaftierung »einen ungeheuerlichen Vorfall«.