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Roller, Buch, Titel

Regeln für Roller: Verbotsschild in Tel Aviv Foto: Sabine Brandes

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Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  20.06.2019 12:19 Uhr

Roller
Sie macht Ernst. Die Tel Aviver Stadtverwaltung will dem Übermaß an Elektrorollern Einhalt gebieten. Mit neuen Regeln, die ab August dieses Jahres gelten, will sie die Sicherheit auf den Straßen und Bürgersteigen verbessern. Die E-Scooter, die oft für kleines Geld von verschiedenen Firmen verliehen werden, gelten mittlerweile als große Gefahr im Straßenverkehr und sind in zahlreiche Unfälle verstrickt. Tel Aviv vergibt den Vermietern daher lediglich noch Halbjahresverträge. Und es dürfen nicht mehr als 2500 Fahrzeuge pro Firma auf die Straßen gebracht werden. Darüber hinaus wird es bestimmte Parkzonen für die Roller und Mietfahrräder geben. Alle, die illegal geparkt sind, werden von der Verwaltung konfisziert. Zudem ist das Fahren auf dem Bürgersteig komplett verboten. Die Strafe beträgt 250 Schekel, rund 63 Euro. Seit Januar sind mehr als 9000 Strafzettel verteilt worden.

Buch
Die Israelis lesen noch. Die Stände der 58. Woche des hebräischen Buches, die in verschiedenen Städten des Landes begonnen hat, sind gut gefüllt. Hunderte Veranstaltungen rund um Literatur locken jährlich zahlreiche Zuhörer an. Die Nationalbibliothek gab Zahlen zur Buchwoche heraus: Im Jahr 2018 wurden 8571 Bücher veröffentlicht, eine Erhöhung um 35 Prozent im Vergleich zu 2008. 91 Prozent davon sind auf Hebräisch geschrieben, 3,9 Prozent auf Englisch, 2,9 Prozent auf Arabisch und 1,1 Prozent auf Russisch. Von den Tausenden Büchern waren fast 86 Prozent Erstlingswerke. 1045 der veröffentlichten Bücher sind für Kinder geschrieben, ein Rückgang von elf Prozent im Vergleich zu 2017. Die Zahl der Literatur für Kinder und Jugendliche zum Thema Behinderungen hat sich im Vergleich zu 2008 verdoppelt.

Bitte
Israels Elektrizitätswerke nehmen es mit Fortnite auf. Der Stromversorger schrieb einen Brief an die Macher des erfolgreichen Online-Spiels, die Firma Epic Games aus den USA, in dem er aufforderte, kein Klettern auf Elektromasten mehr zu zeigen. »Sie sind verantwortlich für die persönliche Sicherheit ihrer Kunden«, heißt es in dem Schreiben, »daher bitten wir sie, aktiv zu werden und den gefährlichen Inhalt zu entfernen, der lebensgefährliche Situationen ermutigt, die mit Strom zu tun haben«. Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit einer Aufklärungswelle gegen das gefährliche Klettern, das in Israel unter Jugendlichen als Mutprobe gilt und nicht selten tragisch endet.

Titel
Die Hebräische Universität in Jerusalem hat in diesem Jahr mehr Doktortitel vergeben als jede andere Hochschule im Land, die meisten im Bereich Naturwissenschaften mit 72 Titeln, gefolgt von den Geisteswissenschaften (70 Titel). 53 Prozent der Ausgezeichneten sind Männer, 47 Prozent Frauen. Der älteste Student, der jetzt ein Dr. vor seinen Namen setzen kann, ist 75 Jahre alt, der jüngste 27. Gleichzeitig vergibt die Hebräische Universität mehrere Ehrendoktorwürden, darunter an die pensionierte Richterin am Obersten Gerichtshof, Miriam Naor, den israelischen Schriftsteller Meir Shalev und die deutsche Verlegerin Friede Springer.

Innovation
Drei Automobilhersteller haben in den vergangenen Wochen Innovationslabore in Tel Aviv eröffnet. Damit bestätigen Ford, Renault und Nissan die Bedeutung Tel Avivs als Ideenpool für die Autoindustrie. Renault und Nissan eröffneten gemeinsam ein 1600 Quadratmeter großes Büro mit Namen Alliance Lab in Zusammenarbeit mit der israelischen Innovationsbehörde. Es soll sich vor allem auf Start-ups konzentrieren, die Produkte im Bereich des autonomen Fahrens entwickeln. Fords Zentrum für Forschung und Entwicklung geht es besonders um Cybersicherheit, Überwachung im Auto-Inneren sowie Sensoren, so der Vorsitzende des Unternehmens, Bill Ford. »Wir erkennen damit die Bedeutung an, in einer der weltführenden Innovationsgemeinden zu­-
gegen zu sein.«

Schutz
Eine ungewöhnliche Koalition will die Natur und besonders die Korallenriffe im Roten Meer schützen. Wissenschaftler aus Ägypten, Jordanien, Eritrea, dem Sudan, Dschibuti, Jemen und Saudi-Arabien haben sich einem transnationalen Forschungszentrum angeschlossen, das von dem israelischen Marinebiologen Maoz Fine von der Bar-Ilan-Universität gegründet wurde. Das Red Sea Transnational Research Center wurde in der neutralen Schweiz ins Leben gerufen und wird von der Universität in Lausanne geleitet, damit sich die verschiedenen Staaten beteiligen.

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