Militär

»Richtiger Mann am richtigen Ort«

Gadi Eizenkot bei seiner Verabschiedung am Sonntag Foto: Flash 90

Er sei der richtige Mann am richtigen Ort gewesen. So fasste es Präsident Reuven Rivlin bei der Verabschiedung von Stabschef Gadi Eizenkot am Sonntag zusammen. Nach vier Jahren Dienst an der Spitze der israelischen Armee (IDF) wurde er in einer emotionalen Zeremonie im Tel Aviver Armeehauptquartier in den Ruhestand entlassen. Sein Nachfolger ist Aviv Kochavi.

»Wir entlassen heute den Stabschef der IDF, unseren militärischen Anführer und Verteidiger unserer Mauern«, sagte Rivlin und dankte ihm für seinen Dienst. »Soldat, Kommandant, Staatsmann, zurückhaltend, mutig, verantwortungsbewusst, ein erstklassiger Stratege und ein Mann des Volkes. In den vergangenen vier Jahren gab es keine Kriege, doch die IDF unter Ihrer Leitung hat nie aufgehört zu kämpfen. An allen Grenzen, in allen Gegenden ohne Pause: Gaza, dem Westjordanland, dem Golan, an der libanesischen Grenze, gegen Ziele nah und fern.«

UNTERSCHIEDE »Sie verstanden gleichermaßen die Vorteile wie die Grenzen von Stärke«, so Rivlin weiter. »Sie artikulierten deutlich die Unterschiede zwischen der Anwendung von militärischer Macht zum Zweck der kompromisslosen Verteidigung und dem Militarismus als Maske für Aggression. Sie haben uns gelehrt, die Kraft der Armee stark, stabil, verantwortlich, ruhig und angemessen zu benutzen.«

Der Präsident merkte auch an, dass sich Eizenkot zu den »komplexesten Angelegenheiten der Gesellschaft« geäußert habe. Er fügte hinzu, er wisse, dass Eizenkot nicht gern im Rampenlicht stehe, und sagte dennoch: »Ich hoffe, dass wir Sie bald in öffentlichen Rollen wiedersehen. Das israelische Volk braucht Menschen wie Sie.«

Eizenkot äußerte sich in Interviews zur aktuellen Sicherheitslage.

Auch Eizenkot selbst äußerte sich. In den letzten Tagen seines Dienstes gab er in mehreren Interviews detailliert Auskunft zur aktuellen israelischen Sicherheitslage. Nach seiner Einschätzung will der Iran Israel durch den Libanon, Gaza und Syrien strangulieren. Doch die Aktionen der IDF, darunter die jüngste, »Nördliches Schutzschild«, bei der Tunnel der Hisbollah zerstört wurden, »haben dafür gesorgt, dass der Iran noch weit von diesem Ziel entfernt ist«.

ÜBERLEGENHEIT Ganz offen äußerte Eizenkot sich in der »New York Times« zu israelischen Angriffen im Nachbarland Syrien: »Israel hat Tausende von Zielen in Syrien beschossen, ohne dafür die Verantwortung zu übernehmen oder die Lorbeeren einzuheimsen.« Bis vor etwa zweieinhalb Jahren habe es Israel hauptsächlich mit Verbündeten des Iran wie der Hisbollah oder der Hamas in Gaza aufgenommen.

Doch dann wurde klar, dass Teherans Vision, in der Region zu expandieren, mit einem bedeutenden Einfluss in Syrien einhergehe. Bis zu 100.000 Schiiten-Kämpfer sollten in das Land kommen, es seien Geheimdienst- und Luftwaffenbasen gebaut worden. »Da musste sich Israel direkt auf den Iran konzentrieren.«

»Die Kräfte, die uns in den vergangenen zwei Jahren begegnet sind, waren entschlossen, doch nicht sehr eindrucksvoll in ihren Fähigkeiten«, fasste Eizenkot seine Einschätzung der Sicherheitslage zusammen. »Wir haben die totale Überlegenheit beim Geheimdienst und der Luftwaffe. Dazu eine starke Abwehr und die Rechtfertigung, zu agieren.« Zwar gebe es nach wie vor Herausforderungen, doch seien die IDF und die Sicherheitsbehörden sehr erfolgreich dabei, die iranische Bedrohung abzuwehren.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert