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Raucher, Botschafter, Pilger

Foto: Thinkstock

Rauchen
Ein Bericht des Gesundheitsministeriums in Jerusalem enthüllt alarmierende Trends im Rauchverhalten junger Menschen in Israel. Die Studie, die das Jahr 2022 zusammenfasst, zeigt einen Anstieg des Anteils der rauchenden Jungen und Mädchen um mehr als vier Prozent in drei Jahren. Besonders besorgniserregend sind Daten, aus denen hervorgeht, dass drei Prozent der Kinder bereits in der sechsten Klasse und zehn Prozent der Jugendlichen in der zehnten Klasse angaben, in den vergangenen 30 Tagen mindestens sechs Tage lang E-Zigaretten konsumiert zu haben. Dem Bericht zufolge stieg auch die Zahl der Schüler, die mindestens einmal pro Woche Zigaretten rauchten.

Botschafter
Die Bundesregierung hat sich hinter ihren Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert, gestellt. Zuvor hatte Israel Beschwerde in Berlin eingelegt. Grund sei die Anwesenheit des Botschafters bei der Anhörung des Obersten Gerichts zur umstrittenen Justizreform in der vergangenen Woche gewesen. Seibert hatte dem historischen Geschehen zugeschaut und dies im sozialen Netzwerk X gepostet. »Auf Anweisung des israelischen Außenministers Cohen sprach ein hochrangiger diplomatischer Beamter mit Botschafter Seibert und brachte unseren Protest in dieser Angelegenheit zum Ausdruck«, so die israelische Botschaft in Berlin. Kanzler Olaf Scholz nahm den Botschafter während seiner Reise in New York in Schutz: »Der deutsche Botschafter ist ein sehr engagierter Mann mit sehr klaren Prinzipien. Und ich glaube, dass das auch jeder weiß – auch in Israel.«

Buch
Die älteste und vollständigste hebräische Bibel, der Codex Sassoon, soll dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Am 11. Oktober, unmittelbar nach Sukkot, wird das 1100 Jahre alte Werk nach Tel Aviv kommen. Der heilige Text wird dann Teil der Kernausstellung und Dauersammlung des ANU-Museums des jüdischen Volkes werden. Im Mai ist der Codex bei Sotheby’s für 38,1 Millionen US-Dollar von den American Friends of ANU gekauft worden. »Das wurde durch eine großzügige Spende von Botschafter Alfred H. Moses und der Familie Moses ermöglicht«, teilte die Museumsleitung mit.

Pilger
Ein israelischer Pilger ist in Uman gestorben, als er die ukrainische Stadt während Rosch Haschana besuchte. Die Nachrichtenseite »Walla« berichtete, dass der Mann in seinen Fünfzigern beim Gebet am Eingang zum Grab von Rabbi Nachman von Bratzlaw, dem Gründer der chassidischen Bewegung, vor den Augen seiner Kinder zusammenbrach. Sanitäter versuchten, ihn wiederzubeleben, doch er wurde für tot erklärt. Näheres zur Todesursache ist nicht bekannt. Das Außenministerium in Jerusalem sagte, es koordiniere die Überführung der sterblichen Überreste. Zehntausende überwiegend ultraorthodoxe Juden reisten trotz Warnungen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und anderen nach Uman.

Nudeln
Laut einem Bericht des Magazins »Fortune« hat die Firma Goodles der israelischen Schauspielerin Gal Gadot in einer Finanzierungsrunde 13 Millionen US-Dollar eingebracht. Gadot und ihre Geschäftspartnerin Jen Zeszut haben vor, Goodles als Produkt für Groß und Klein zu vermarkten, da die Nudeln mit Käse in Packungen ursprünglich nur für Kinder angepriesen worden waren. Gadot sei mit dem Gericht aufgewachsen und bat immer ihre in den USA lebenden Familienangehörigen, ihr das Produkt mitzubringen. Bei der Einführung der Marke 2021 fügte Goodles seinen Nudeln mehr Proteine und Ballaststoffe hinzu, bald darauf begann Goodles, Produkte mit Koscher-Zertifizierung anzubieten. Ziel sei es, konventionelle Makkaroni und Käse mit gesünderen Zutaten neu zu erfinden.

Kandidat
Ein Bürgermeisterkandidat in Nazareth hat beschlossen, aus dem Wahlkampf im nächsten Monat auszusteigen. Vor einigen Wochen waren Musab Dukhan, sein Bruder und Cousin angeschossen worden. Der Vorfall ereignete sich während der blutigen Welle von Gewaltkriminalität in arabisch-israelischen Gemeinden, die sich zunehmend auf die Kommunalpolitik auswirkt. Der Sicherheitsdienst Schin Bet gab an, dass drei Personen wegen der Tat festgenommen wurden. Doch Dukhan bestätigte seine Entscheidung im Gespräch mit einer arabischsprachigen Nachrichtenseite. »Die Schüsse auf Dukhan haben alle roten Linien überschritten«, wurden dabei Quellen in seinem Umfeld zitiert. »Das zeigt, wie sehr die Kriminellen in Wahlen verwickelt sind und jeden ausschalten wollen, der sich ihnen widersetzt.«

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