Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett telefoniert. Das teilte der Kreml am Mittwochabend in Moskau mit. Es sei um die von Russland geführte »Spezial-Militäroperation« gegangen.
Putin habe die Position Russlands dargelegt und erneut Bedingungen zur Lösung des Konflikts skizziert. Die Regierung in Kiew muss demnach die »Volksrepubliken« Luhansk und Donezk in der Ostukraine sowie Russlands Anspruch auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine »Demilitarisierung« der Ukraine.
Putin hatte bereits am Sonntag mit Bennett telefoniert. Israel hat sich bisher nicht zu Medienberichten geäußert, wonach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bennett gebeten haben soll, in Israel Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zuvor am Mittwoch in Jerusalem mit Bennett getroffen.
Nicht erwähnt wurde in der Kreml-Mitteilung der Angriff nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Israel hatte sich danach erschüttert gezeigt. Am Dienstag waren mutmaßlich zwei Raketen in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar eingeschlagen. Im September 1941 hatten deutsche Truppen dort nach dem Einmarsch in Kiew mehr als 33.000 Juden erschossen. dpa