Verschiedene israelische Medien berichten von Sprachnachrichten, die zahlreiche Israelis am Freitag und Samstag erreichten, in denen Geiseln um Hilfe flehen, während im Hintergrund Explosionsgeräusche zu hören sind.
Bei den Anrufen handle es sich offenbar um einen Versuch, die Menschen in Panik zu versetzen, zitiert »Times of Israel« das Nationale Cyber-Direktorat. Das Forum der Familien der Geiseln sagte in einer Erklärung, dass auch seine Mitglieder die Sprachnachrichten erhalten hätten und dass das Forum mit den verstörenden Aufnahmen nichts zu tun habe.
Bei den Anrufen, die von nicht identifizierten Nummern stammen, wurden Aufnahmen aus einem von der Hamas im Mai veröffentlichten Propagandavideo mit den Geiseln Yosef-Haim Ohana und Elkana Bohbot verwendet. In dem Video ist Ohana zu sehen, wie er sich neben Bohbot, der auf einer Matratze liegt, aufrichtet und sagt: »Was wird passieren, wenn ich bald nicht mehr in seiner Nähe sein kann und er allein bleibt?«.
Das Nationale Cyber-Direktorat erklärte außerdem, dass der Empfang eines solchen Anrufs einem Telefon keinen Schaden zufüge, aber nicht beantwortet werden sollte. Am besten sollte man die Nummer sperren.
Seit dem Überfall der Hamas und der Entführung von 251 Geiseln am 7. Oktober 2023 haben die Terroristen immer wieder Videos Geiseln als Propaganda und zur psychologischen Kriegsführung veröffentlicht.
20 Geiseln sollen noch am Leben sein
58 Geiseln werden weiterhin in Gaza gefangengehalten, darunter sind 57 der 251, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppt wurden. Von 20 wird angenommen, dass sie noch am Leben sind. Von mindestens 35 Personen hat die IDF den Tod bestätigt.
Zwischen Januar und März dieses Jahres hat die Hamas 20 israelische Zivilisten, fünf Soldaten und fünf thailändische Staatsangehörige sowie die Leichen von acht getöteten israelischen Gefangenen freigegeben. Im Mai kam ein amerikanisch-israelischer Doppelbürger frei. Während eines einwöchigen Waffenstillstands Ende November 2023 hatte die Terrorgruppe 105 Zivilisten freigelassen. Im Gegenzug hat Israel rund 2000 inhaftierte palästinensische Terroristen, Sicherheitshäftlinge und Terrorverdächtige aus dem Gazastreifen freigelassen, die während des Krieges inhaftiert wurden.
Acht Geiseln wurden von den Truppen bisher lebend aus der Gefangenschaft befreit, und die Leichen von 41 Geiseln wurden geborgen, darunter drei, die vom israelischen Militär irrtümlich getötet wurden, als sie versuchten, ihren Geiselnehmern zu entkommen, sowie die Leiche eines Soldaten, der 2014 getötet wurde. Die Leiche eines weiteren Soldaten, der 2014 getötet worden war, ist weiterhin in Gaza und wird zu den 58 Geiseln gezählt. ja