Tel Aviv

Protest vor Abreise Netanjahus in die USA

Massenprotest am Samstagabend in Tel Aviv Foto: picture alliance / REUTERS

Vor der Abreise des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in die USA haben auf einer Kundgebung in Tel Aviv Medienberichten zufolge erneut Tausende Menschen gegen die Politik seiner Regierung protestiert. Demonstranten trugen am Sonntagabend eine riesige Nachbildung der israelischen Unabhängigkeitserklärung.

Bei einer Beratung des Obersten Gerichts am Dienstag in Jerusalem hatte ein Rechtsanwalt im Namen der Regierung erklärt, die Unabhängigkeitserklärung sei nicht juristisch verpflichtend. Dies war von der Protestbewegung und der Opposition kritisiert worden.

Seit Jahresbeginn kommt es immer wieder zu riesigen Protesten gegen einen von der rechts-religiösen Regierung Netanjahus vorangetriebenen Justizumbau. Das Parlament hatte Ende Juli trotz der anhaltenden Proteste eine erste Gesetzesänderung verabschiedet. Diese nimmt dem Obersten Gericht die Möglichkeit, gegen »unangemessene« Entscheidungen der Regierung, des Ministerpräsidenten oder einzelner Minister vorzugehen.

Kritiker befürchten, dass dies Korruption und die willkürliche Besetzung wichtiger Posten fördern könnte. Die Regierung argumentiert dagegen, das Oberste Gericht sei zu mächtig.

Netanjahu will am Rande der UN-Generalversammlung in New York auch mit US-Präsident Joe Biden zusammenkommen. Netanjahu besucht erstmals nach seiner Rückkehr ins Amt Ende vergangenen Jahres wieder die USA. Eine direkte Einladung Netanjahus ins Weiße Haus steht offiziell noch aus.

Im Sommer hatten sich Biden und Netanjahu auf ein Treffen »im Herbst« verständigt. Beobachter werten das als Ausdruck dafür, dass Biden mit der Politik von Netanjahus Regierung unzufrieden ist.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025