Israel

Premiere in der Behörde

Erhalten bei Kinderwunsch Unterstützung: gleichgeschlechtliche Paare Foto: Flash 90

»Jeder unserer Mitarbeiter hat das Recht, sich seinen Traum zu erfüllen, eine Familie zu gründen. Das gilt für alle gleichermaßen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder der Frage, ob jemand verheiratet ist oder nicht.« Mit diesen Worten sorgt Isaac Herzog, ehemals Vorsitzender der Arbeiterpartei und seit einigen Monaten Chef der Jewish Agency, in diesen Tagen für eine kleine Sensation.

Denn fortan greift seine Behörde als erste staatliche Institution in Israel überhaupt all jenen finanziell unter die Arme, die eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen wollen, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Bis zu 40.000 Schekel, umgerechnet rund 10.000 Euro, können dafür bewilligt werden. Diese neue Regelung gilt für alle 1250 Mitarbeiter der Jewish Agency, also auch für jene, die als Emissäre im Ausland arbeiten.

Bis zu 40.000 Schekel bewilligt der Staat von nun an.

UNMUT Die Entscheidung ist insofern bemerkenswert, weil erst im vergangenen Jahr die Regierung in der LGBT-Gemeinde des jüdischen Staates für sehr viel Unmut gesorgt hatte. Staatliche Beihilfen sollte es zwar geben – aber nur für heterosexuelle Paare oder alleinstehende Frauen, so die Regelung. Single-Männer oder schwul-lesbische Paare waren davon ausgeschlossen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Wir wollen auf diese Weise ausnahmslos alle Mitarbeiter der Jewish Agency in diesem sehr komplexen Verfahren unsere Unterstützung anbieten«, hieß es ferner dazu von Herzog. »Für uns hat das auch eine symbolische Bedeutung, weil dadurch das Prinzip der Gleichheit, das wir in unserer Organisation pflegen, zum Ausdruck kommen soll.«

Der Leihmüttertourismus in die Dritte Welt stößt auf Kritik.

Eine Leihmutterschaft ist eine recht teure Angelegenheit. Sie kann mit Kosten von 100.000 Euro und mehr zu Buche schlagen und ist auch rechtlich sehr kompliziert. Aus diesem Grund greifen vor allem schwule Paare oft auf die Dienste von Frauen in Nepal, Brasilien oder anderen ärmeren Ländern zurück. Dort fallen die Kosten deutlich geringer aus, oft sind die Gesetze auch nicht so strikt.

Doch zugleich stößt dieser Leihmüttertourismus in die Dritte Welt auf Kritik. Der Vorwurf: Die prekäre Situation von Frauen würde ausgenutzt. Genaue Zahlen, wie viele Israelis von diesen Angeboten Gebrauch machen, gibt es nicht.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert