Umwelt

Plastik kann einpacken

Papier statt Plastik Foto: Thinkstock

Viele sind verdutzt: Zu normal war für die meisten Israelis der Griff nach den Beuteln an der Kasse. Doch seit dem 1. Januar sind die kostenlosen Plastiktüten in allen großen Supermarktketten des Landes tabu. Für jede einzelne muss der Käufer jetzt zehn Agorot, umgerechnet etwa 2,5 Cent, zahlen. Oder er packt stattdessen in eine wiederverwendbare Tasche ein. Denn die erhalten die Kunden, die für eine bestimmte Summe einkaufen, zunächst kostenlos.

Das Gesetz war vor zwei Jahren auf Initiative von Amir Peretz (Arbeitspartei) auf den Weg gebracht worden. Es besagt, dass Tüten mit einer geringeren Dicke als 20 Mikrometer in Supermärkten generell verboten sind. Solche zwischen 20 bis 50 Mikrometer müssten Geld kosten. Plastikbeutel ohne Griffe, etwa für loses Obst und Gemüse, sind aber weiterhin erlaubt und gratis.

gesetz Umweltschützer kritisieren, der Betrag von zehn Agorot sei zu gering und würde die wenigsten davon abhalten, eine Tüte zu kaufen. Auch die Tatsache, dass das Gesetz lediglich in großen Supermarktketten und nicht für alle Einzelhändler eingeführt wurde, halten sie für wenig wirkungsvoll. Das Umweltministerium indes kontert, dass die Einführung optimal sei, da 60 Prozent der Tüten in diesen Ketten verbraucht würden. Auch könne der Minister das Gesetz jederzeit erweitern.

»Fast alle fragen noch nach Tüten«, bestätigt Rama an der Kasse des Victory-Supermarktes in Kfar Saba. »Aber wenn ich sage, dass es doch jetzt das neue Gesetz gibt und sie besser eine Tasche mitbringen, finden die meisten das in Ordnung. Meckerer gibt es zwar, aber nicht so viele. Die Leute müssen sich ja auch erst daran gewöhnen.«

Das findet der Radioshow-Moderator von 99FM, Tal Berman, nicht. »In Europa gibt es das Gesetz schon ewig, und auch die Israelis sollen es nicht nur fluchend hinnehmen, sondern sich darüber freuen. Denn es bringt wirklich etwas, auch wenn man den Effekt vielleicht nicht sofort vor Augen hat.« Um seinen Hörern die positive Wirkung zu verdeutlichen, fügte Berman hinzu, dass in den Ozeanen ein Berg von verknäulten Plastikbeuteln schwimmt, der größer ist als die Fläche von ganz Israel.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Sexuelle Gewalt der Hamas

»Als wäre dein Blut billig ...«

Zum ersten Mal spricht ein männliches Vergewaltigungsopfer des Nova-Festivals öffentlich darüber, was ihm angetan wurde

von Sabine Brandes  26.07.2024

Washington D.C./Palm Beach

USA dringen auf Geisel-Deal - mahnende Worte an Netanjahu

Israels Regierungschef will nach Biden und Harris heute auch Trump treffen

 26.07.2024

USA

So war das Treffen zwischen Joe Biden und Benjamin Netanjahu

Auch die Bewerber für die Biden-Nachfolge trifft der Gast aus Israel

von Magdalena Tröndle  25.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Europäisches Parlament

»Zittert. Das hier ist nur der Anfang«

Die frisch gebackene französische Abgeordnete Rima Hassan hetzt gegen Israel

von Michael Thaidigsmann  25.07.2024

Olympische Spiele

Israels Außenminister Katz warnt vor iranischem Anschlagsplan

Der Minister schrieb einen Brief an seinen französischen Amtskollegen

 25.07.2024

Gaza/Israel

Kämpfe vor Bergung von Leichen der Geiseln aus Tunnel in Chan Junis

Jetzt wird mehr zu den Umständen des Einsatzes bekannt

 25.07.2024

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert