Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Papst Franziskus betet vor einer Krippe, in der das Jesus-Kind auf einer Keffiyeh liegt Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Es ist eine eindeutige politische Botschaft, die der Papst vom Vatikan aus in die Welt gesandt hat: Franziskus betete am Samstag vor einer Holzkrippe, in der das Jesus-Kind auf einer Keffiyeh liegt, einem sogenannten Palästinenser-Tuch. Die Szenerie wurde von palästinensischen Künstlern aus Bethlehem im Westjordanland hergestellt.

Bei der Einweihungszeremonie forderte Franziskus Christen auf, der »Brüder und Schwestern zu gedenken«, die in Bethlehem und anderen Teilen der Welt unter der Tragödie des Krieges leiden würden. »Genug Krieg, genug Gewalt!«, rief der Papst von seinem Rollstuhl aus den Gläubigen und Gästen entgegen.

Unter ihnen war auch Ramzi Khouri, Mitglied des Exekutivkomitees der »Palästinensischen Befreiungsorganisation« (PLO), die die Krippe organisiert hat. Khouri überbrachte »warme Grüße« von Mahmoud Abbas, dem Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde. Der PLO-Vertreter zeigte außerdem »tiefe Dankbarkeit« für »die unerschütterliche Unterstützung des Papstes für die palästinensische Sache und seine unermüdlichen Versuche, den Krieg gegen Gaza zu beenden und Gerechtigkeit walten zu lassen«.

Lesen Sie auch

Für die PLO, die mit dem Ziel der Vernichtung Israels gegründet wurde, bestand der Einsatz für die »palästinensische Sache« jahrzehntelang in Terroranschlägen gegen Israelis. Mahmoud Abbas selbst soll den Anschlag auf die Olympischen Spiele in München von 1972 mitgeplant haben. Die PA zahlt bis heute sogenannte »Terrorrenten« an die Hinterbliebenen von Selbstmordattentätern.

Franziskus fordert Völkermord-Untersuchung gegen Israel

Papst Franziskus betont, im Nahostkonflikt neutral zu sein, in seinen Äußerungen über den Krieg gegen die Terroristen der Hamas konzentriert er sich allerdings auf Israel. Erst Mitte November hatte er in seinem neuen Buch gefordert, Völkermord-Vorwürfe gegen Israel sorgfältig zu prüfen.

Die Europäische Rabbinerkonferenz ist über diese Äußerungen »zutiefst beunruhigt«, wie es in einer Mitteilung heißt. »Auch wenn man über die Wirksamkeit des laufenden Krieges Israels gegen die Hamas streiten kann, so bleibt er doch eine militärische Antwort auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 und die ausdrückliche Drohung der Hamas, diesen wahllosen mörderischen Amoklauf zu wiederholen, wann immer sie kann«, erklärte die Rabbinerkonferenz. ja

Hamas-Terror

Berichte: Liri, Karina, Daniella und Naama sollen morgen frei kommen

Die Hamas soll am Samstag weitere vier Geiseln freilassen

 24.01.2025

Berlin

Nach Absage der FU: Pogrom-Ausstellung findet an drei Orten statt

Sowohl die Berliner Novemberpogrome von 1938 sind enthalten, als auch die Attacke auf den Kibbuz Be’eri im Jahr 2023

 24.01.2025

Nahost

Bericht: Bauarbeiten in Israels Pufferzone zu Syrien

Nach dem Sturz von Machthaber Assad drang die israelische Armee in die Zone auf den Golanhöhen ein. Worauf deuten die neuesten Aufnahmen hin?

 24.01.2025

Gaza

Versorgung mit Hilfsgütern wegen Waffenruhe verbessert

Bis sich die Lage der Zivilbevölkerung deutlich verbessert, dürfte aber noch Zeit vergehen

 24.01.2025

Gaza/Israel

Hamas will Namen der morgen freizulassenden Geiseln nennen

Unklar ist weiterhin, welche der 30 Geiseln, die noch im Rahmen der ersten Phase des geltenden Abkommens freikommen sollen, am Leben sind und welche nicht

 24.01.2025

Gaza

Private Sicherheitskräfte in Gaza?

Bewohner des Küstenstreifens sollen sich bald auf den Weg zurück in den Norden machen dürfen. Private Sicherheitsfirmen sollen die Fahrzeuge auf Waffen kontrollieren

 24.01.2025

Irak

Entführte Israelin Elizabeth Tsurkov soll am Leben sein

Elizabeth Tsurkov wurde vor zwei Jahren von der schiitischen Terror-Miliz Kataib Hisbollah entführt

 23.01.2025

Geiseldeal

Wird Liri dabei sein?

Am Samstag sollen die Terroristen der Hamas vier Frauen freilassen. Für die Angehörigen der Geiseln ist die Anspannung größer als bisher

von Sabine Brandes  23.01.2025

Geiseln

»Wenn er noch lebt, wäre das ein Wunder«

Sharone Lifschitzs 84 Jahre alter Vater Oded ist noch immer in der Gewalt der Hamas. Sie hat kaum Hoffnungen, ihn noch einmal lebend zu sehen

 23.01.2025