Israel

Neues Corona-Medikament soll Viruslast signifikant reduzieren

Foto: imago images/TheNews2

Ivermectin, ein in Ländern der Dritten Welt häufig eingesetztes Medikament zur Bekämpfung von Parasiten, könnte laut jüngsten Untersuchungen des Sheba Medical Center in Tel Hashomer dazu beitragen, die Infektionsdauer von Menschen, die sich mit Coronavirus infizieren, signifikant zu verkürzen. Die Kosten für das Medikament betragen nach Auskunft des israelischen Krankenhauses ein Dollar pro Tag.

Professor Eli Schwartz, Gründer des Zentrums für Reisemedizin und Tropenkrankheiten am Sheba-Hospital, führte von Mai 2020 bis Januar dieses Jahres eine randomisierte und kontrollierte Doppelblindstudie durch, um die Wirksamkeit von Ivermectin bei der Reduzierung der Virusausscheidung bei nicht hospitalisierten Patienten mit leichtem bis mittelschwerem COVID-19-Symptomen zu bewerten.

NOBELPREIS Das Medikament ist seit 1987 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen. Die Entdecker des Medikaments erhielten 2015 den Nobelpreis für Medizin für die Behandlung von Onchozerkose, einer Krankheit, die durch eine Infektion mit einem parasitären Fadenwurm verursacht wird.

Im Laufe der Jahre wurde es bei der Behandlung von anderen Krankheiten verwendet, darunter Krätze und Kopfläuse. Darüber hinaus haben im vergangenen Jahrzehnt mehrere klinische Studien begonnen, die die antivirale Wirkung von Ivermectin gegen HIV- und Grippeviren sowie gegen Zika und das West-Nil-Fieber zeigen.

Fast 72 Prozent der mit Ivermectin behandelten Freiwilligen wurden negativ auf das Virus getestet.

In der Studie von Schwartz wurden etwa 89 teilnahmeberechtigte Freiwillige über 18 Jahren, bei denen Corona diagnostiziert wurde, in zwei Gruppen eingeteilt: 50 Prozent erhielten Ivermectin und 50 Prozent ein Placebo. Sie erhielten die Pillen drei Tage hintereinander, jeweils eine Stunde vor einer Mahlzeit.

VIRUSLAST Die Freiwilligen wurden mit einem Standard-Nasopharyngeal-Tupfer-PCR-Test getestet. Die Fragestellung der Studie lautete: Tritt nach der Behandlung eine Verringerung der Viruslast ein?

Fast 72 Prozent der mit Ivermectin behandelten Freiwilligen wurden negativ auf das Virus getestet. Im Gegensatz dazu wurden nur 50 Prozent derjenigen, die das Placebo erhielten, negativ getestet.

Zudem untersuchte die Studie, wie infektiös die Patienten waren, und stellte fest, dass nur 13 Prozent der Ivermectin-Patienten nach sechs Tagen infektiös waren, verglichen mit 50 Prozent der Placebo-Gruppe – fast viermal so viele.

WIRKUNG »Unsere Studie zeigt in erster Linie, dass Ivermectin eine antivirale Wirkung hat«, sagte Schwartz. »Es zeigt auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in vier bis sechs Tagen nicht infektiös ist, fast 100 Prozent beträgt, was zu einer Verkürzung der Isolationszeit für diese Personen führen könnte. Dies könnte enorme wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben.«

Die Studie wurde noch nicht von Experten im Rahmen einer Peer-Review begutachtet. Schwartz sagte, andere ähnliche Studien zeigten ebenfalls eine günstige Wirkung der Ivermectin-Behandlung. Seine Studie habe indes weder bewiesen, dass Ivermectin als Prophylaxe wirksam ist, noch zeigte sie, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Krankenhauseinweisung verringert. Andere Studien hätten jedoch solche Beweise gezeigt, fügte er hinzu. ja

Weitere Informationen zur Studie gibt es hier und hier.

7. Oktober

Tausende Israelis protestieren wieder für Freilassung der Geiseln 

Die Hamas prüft derzeit eigenen Angaben zufolge einen von Israel vorgelegten Vorschlag für ein Abkommen zur Freilassung einiger Geiseln und einer Feuerpause

 27.04.2024

Israel

Polizeiminister Ben-Gvir bei Autounfall verletzt 

 26.04.2024

Nahost

Neuer Geisel-Deal vor Operation in Rafah?

Noch immer sind mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas

 26.04.2024

Geiseldeal

»Der Hamasnik sagte: Du kriegst meine Kinder«

Während eine Verhandlungsdelegation in Israel erwartet wird, berichtet eine junge freigelassene Geisel über ihr Martyrium

von Sabine Brandes  26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Gaza

Neues Lebenszeichen von Hamas-Chef Al-Sinwar

Wo genau versteckt sich der palästinensische Terrorist?

 26.04.2024

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024