Krieg gegen die Hamas

Neue Gaza-Offensive soll in den kommenden Tagen starten

Israelische Truppen im Gazastreifen Foto: IMAGO/Xinhua

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für die kommenden Tage eine neue Offensive zur Zerschlagung der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen angekündigt. Bei einem Treffen mit israelischen Reservisten, die im Gaza-Krieg verletzt wurden, sagte der Regierungschef nach Angaben seines Büros: »Die Zerstörung der Hamas und die Befreiung aller unserer Geiseln – das gehört zusammen.«

Netanjahu kündigte an: »In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden.« Dies bedeute, die Hamas zu bezwingen. Die Armee hatte zuletzt bereits mit der Mobilisierung zehntausender Reservisten begonnen. Israelische Medien hatten aber berichtet, es solle vor einer neuen Offensive noch das Ende des Besuchs von US-Präsident Donald Trump in der Golfregion abgewartet werden.  Netanjahu: Wir gehen im Gaza-Krieg »bis zum Ende«

»Jetzt sind unsere Kräfte bereits vor Ort«, sagte Netanjahu. »Es kann sein, dass die Hamas sagt: ›Stopp – wir wollen noch zehn (Geiseln) freilassen.‹« Dazu sagte der Regierungschef: »In Ordnung, bringt sie. Wir nehmen sie – und dann gehen wir rein.« Es werde aber »keine Situation geben, in der wir den Krieg beenden«. Es könne zwar eine zeitlich begrenzte Waffenruhe geben, »aber wir gehen bis zum Ende«.

Netanjahu rechnet mit mehr als einer Million Flüchtlingen

Er rechne damit, dass mehr als die Hälfte der rund zwei Millionen Palästinenser den umkämpften Gazastreifen verlassen wollten, sollte dies ermöglicht werden. Es gebe jedoch ein Problem mit Drittländern, die sie aufnehmen könnten, sagte Netanjahu. Daran arbeite man gegenwärtig.  Palästinenser befürchten Vertreibung aus dem Gazastreifen

Viele Palästinenser fürchten eine neue Welle der Flucht und Vertreibung aus dem Gazastreifen, ähnlich wie während des Kriegs im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 und während des Sechstagekriegs 1967. 

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In Katar sollen Verhandlungen über eine neue Waffenruhe im Gaza-Krieg weitergehen. Netanjahu hatte angekündigt, diese sollten »unter Feuer« geführt werden. Eine von Israel geforderte Entwaffnung der Terrororganisation lehnt die Hamas ab. Sie fordert als Bedingung für eine Freilassung der verbliebenen Geiseln ein vollständiges Ende des Gaza-Kriegs. Dazu ist Israel aber nur bereit, wenn die Hamas die Macht in dem Küstenstreifen aufgibt. Inzwischen will Israel aber auch eine dauerhafte militärische Präsenz im Gazastreifen aufrechterhalten. dpa/ja

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