Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ist am Donnerstagabend bereits zum zweiten Mal in dieser Woche verhört worden.
Während der fünfstündigen Befragung in der Jerusalemer Residenz des Politikers sei es um zwei unterschiedliche Fälle gegangen, heißt es in einer Erklärung der Polizei. In mindestens einem der Fälle lautet der Vorwurf auf Bestechlichkeit. Außerdem ist ein weiterer Verdächtiger vernommen worden.
Geschenke Hauptsächlich sollen die Behörden Netanjahu offenbar verdächtigen, in seiner Amtszeit als Ministerpräsident Geschenke und Vergünstigungen verschiedener Geschäftsleute und Millionäre angenommen zu haben. In einem Fall soll es um den systematischen Erhalt teurer Präsente im Wert von mehreren Hunderttausend Schekeln gehen.
Zu der zweiten Angelegenheit, über die in Medien und in der Bevölkerung mittlerweile ausgiebig spekuliert wird, gibt es bei der Sondereinheit Lahav 433 im Betrugsdezernat bislang kaum Angaben. »Die Ermittlungen könnten durch die Spekulationen behindert werden«, heißt es. Es wurde aber bekannt, dass diese Vorwürfe angeblich schwerwiegender sein sollen, als in der Angelegenheit, zu der Netanjahu primär verhört wurde.
Ein Bericht im Fernsehkanal 2 erwähnte nun den Geschäftsmann und Hollywood-Produzenten Arnon Milchan, der Netanjahu in den vergangenen acht Jahren angeblich mit Zigarren und Champagner in sechsstelliger Höhe versorgt haben soll. Die Behörden befragen Zeugen im In- und Ausland. Netanjahus Kommentar zu den Vorwürfen: »Freut euch nicht zu früh.«