Israel

Netanjahu-Berater wegen Suizidgefahr verlegt

Eli Feldstein (r.) Foto: copyright (c) Flash90 2021

Eli Feldstein, Hauptverdächtiger in der Leak-Affäre um Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, wurde in eine Überwachungszelle für Suizidgefährdete verlegt. In seiner Zelle sei ein hängender Strick gefunden worden, wie »Ynet« berichtet.

Der frühere, enge Berater von Netanjahu sitzt seit mehr als 20 Tagen in Untersuchungshaft. Feldstein wird vorgeworfen, angeblich geheime Informationen an ausländische Medien weitergegeben und viellicht sogar verfälscht zu haben, darunter auch »Bild«.

Hintergrund: Das Boulevardblatt hatte Anfang September aus Geheimpapieren zitiert, die auf einem Computer des mittlerweile getöteten Hamas-Chefs Yahya Sinwar gefunden worden seien. Die Dokumente sollen beweisen, dass die Terrororganisation Geiseln missbraucht, um ihre Verhandlungsposition zu verbessern.

Leaks sollen aus Büro des Ministerpräsidenten stammen

Eli Feldstein wurde von Netanjahus Büro beschäftigt, um mit Reportern zu kommunizieren, nachdem am 7. Oktober Hamas-Terroristen in Israels Süden mehr als 1200 Menschen töteten und 251 als Geiseln nach Gaza verschleppten.

Nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders Kan habe Feldstein damals nicht die nötige Sicherheitsfreigabe erhalten und hatte dennoch Zugang zu höchsten Regierungsebenen und geheimen Besprechungen. Neben Feldstein wurden auch vier weitere Personen festgenommen.

Die Ermittlungen um die Geheimpapiere konzentrieren sich auf Vorwürfe, das Büro des Ministerpräsidenten habe in ausländischen Medien die Behauptung verbreitet, die Hamas plane, Geiseln aus Gaza über die ägyptische Grenze zu schmuggeln. Außerdem habe die Terrororganisation für Spaltungen in der israelischen Gesellschaft sorgen wollen, um die Regierung zu einem Waffenstillstand und einem Geiseldeal zu drängen. Netanjahus Argumentation lautete, er werde dem Druck der Hamas nicht nachgeben. ja

Wenn Sie sich in einer akuten Krise befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die nächste psychiatrische Klinik oder wählen Sie den Notruf unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025