Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Donnerstag, dem 77. Unabhängigkeitstag Israels, von 18 Verdächtigen gesprochen, die im Zusammenhang mit den massiven Waldbränden im Land festgenommen worden seien.
»Natur wurde zerstört, Menschen wurden geschädigt. Wir halten derzeit 18 Verdächtige fest. Einer wurde auf frischer Tat ertappt. Es gibt hier schwere Arbeit zu tun. Unsere Nachbarn, die behaupten, dass sie dieses Land lieben, sprechen über das Verbrennen des Landes. Wir sind diejenigen, die dieses Land lieben«, sagte Netanjahu bei einer Rede zum weltweiten Bibelquiz in Jerusalem, die am Nachmittag in Auszügen vom israelischen Radiosender Kan Reshet Bet wiedergegeben wurde.
Nach Polizeiangaben am Donnerstag wurden bisher allerdings nur drei Personen festgenommen, wie die »Times of Israel« berichtete. Diese stünden im Verdacht, an verschiedenen Stellen Feuer gelegt zu haben, jedoch nicht in der Nähe des Hauptbrandherdes in der Region Jerusalem. Die Feuerwehr habe zuvor mitgeteilt, die genauen Ursachen der massiven Waldbrände seien derzeit noch unklar.
Israelische Rettungskräfte kämpfen weiter gegen große Waldbrände im Umkreis von Jerusalem. Bislang seien die Brände noch nicht unter Kontrolle, teilte Israels Feuerwehr am Morgen mit. Sie wolle dies aber in den kommenden Stunden erreichen, hieß es. Am Nachmittag soll der Wind wieder stärker werden, sodass das Risiko für die Ausbreitung der Feuer wieder steigen würde.
Rettungskräfte sind laut Feuerwehr derzeit noch an sechs großen Brandorten im Einsatz. Den Angaben nach wurden bislang 21 Feuerwehrleute leicht verletzt. Inzwischen dürfen auch die Anwohner der bis zuletzt noch wegen der Brände geräumten Orte wieder nach Hause zurückkehren.
Der Jüdische Nationalfonds (KKL-JNF) meldete, insgesamt seien bislang 2000 Hektar Land, darunter vor allem Waldgebiete, abgebrannt. Dies entspricht in etwa der Fläche des Frankfurter Flughafens. Israelischen Medien verbreiteten Aufnahmen, die unter anderem verkohlte Felder und Waldstücke zeigen. ja (mit dpa)