USA

Nein zum Atomabkommen

Donald Trump am Dienstag kurz nach seiner Ankündigung, aus dem Atomabkommen auszusteigen Foto: dpa

Die USA ziehen sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurück. Das sagte der amerikanische Präsident Donald Trump am Dienstagabend in Washington. Statt die Botschaft – wie zuerst verlautbart – zu twittern, trat er dieses Mal vor die Presse.

Den Schritt, aus dem Atomabkommen auszusteigen, hatte er lange angekündigt und die Welt damit in Atem gehalten. Die Verbündeten, insbesondere Frankreich und Deutschland, hatten Trump gedrängt, das Abkommen zu respektieren. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu indes hatte Stimmung gegen den Deal gemacht und vor wenigen Tagen belastendes Material präsentiert, »das die Lügen Teherans beweist«.

Sanktionen Donald Trump will nun wieder Sanktionen gegen den islamischen Staat einführen. »Der Deal hat die Wirtschaftssanktionen aufgehoben, die dem Iran stark zugesetzt hatten, und im Austausch nur sehr schwache Beschränkungen für die nuklearen Aktivitäten des Regimes auferlegt«, sagte Trump. »Er hätte niemals gemacht werden sollen. Er hat keinen Frieden gebracht und wird es auch nie tun.«

Das iranische Staatsfernsehen reagierte mit einer Ankündigung der Regierung, dass diese Entscheidung »illegal, nicht legitimiert ist und internationale Abkommen unterminiert«. Außerdem hätten die USA ihre Verpflichtungen diesbezüglich niemals eingehalten.

Israels Premier Benjamin Netanjahu begrüßte die »mutige Entscheidung von Trump«. Er äußerte sich kurz darauf und meinte dass das »Abkommen Teheran ermöglicht hätte, ausreichend Uranium für ein ganzes Arsenal von Atombomben herzustellen«. Netanjahu ist davon überzeugt, dass mit dem Ausstieg die Aggression seitens des Iran in der Region – und vor allem in Syrien – beendet werden würde. Präsident Reuven Rivlin lobte Trumps Ankündigung ebenfalls.

Europa Europäische Regierungschefs sehen das völlig anders. Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May veröffentlichten unmittelbar nach Trumps Ansprache eine gemeinsame Erklärung: »Mit Bedauern und Sorge haben wir, die Staats- beziehungsweise Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens, die Entscheidung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen, dass die USA sich aus dem Nuklearabkommen mit Iran zurückziehen. Gemeinsam betonen wir, dass wir dem Abkommen weiterhin verpflichtet sind.«

Desweiteren riefen sie die USA auf, »dafür zu sorgen, dass die Strukturen intakt bleiben, und keine Maßnahmen zu ergreifen, die die vollständige Umsetzung des Abkommens durch die weiteren Parteien behindern«.

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025