Israel

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Amir Benayoun Foto: Flash 90

Visum
Er darf nicht einreisen. Der berühmte Sänger Amir Benayoun hätte gemeinsam mit David D’Or und Miri Mesika am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, vor den Vereinten Nationen ein Lied vortragen sollen, doch er darf nicht ins Land. Das Lied Der letzte Überlebende von Moshe Klugheft war extra von Benayoun komponiert worden. Während D’Or und Mesika problemlos Visa erhielten, wurde es dem Sänger verweigert, obwohl alle drei der US-Botschaft eine Einladung der UN vorgelegt hatten. Benayoun könne nicht nachweisen, dass er »ausreichend starke Verbindungen zu seinem Land habe«, hieß es in der Begründung. Der Sänger unterstützt eine rechtsgerichtete Politik. Er sagte: »Die Vereinten Nationen sind der letzte Ort, an dem ich sein möchte. Doch um die Erinnerung an die Schoa zu ehren, habe ich mit Liebe angenommen.« Anfang der Woche war unklar, ob sich Jerusalem einmischen wird, um den Auftritt zu ermöglichen.

Strafe
Teva kommt aus den Negativschlagzeilen kaum mehr heraus. Jetzt muss der israelische Pharma-Riese, der rote Zahlen schreibt und derzeit Hunderte Angestellte entlässt, knapp 18 Millionen Euro an Israels Behörden zahlen. Teva hatte zuvor eingestanden, in Russland, der Ukraine und Mexiko Bestechungsgelder gezahlt zu haben, um die Verkäufe zu steigern. Bereits 2016 wurde das Unternehmen zu einer Strafe in Höhe von 519 Millionen US-Dollar wegen des gleichen Vergehens in den USA verurteilt. Erst dadurch war man in Israel auf die kriminellen Handlungen aufmerksam geworden. Im Anschluss an die Zahlungen würden alle Akten geschlossen, hieß es aus dem Justizministerium in Jerusalem.

Mauer
Der Oberste Gerichtshof teilte mit, er werde wahrscheinlich zugunsten Israels Regierung in Sachen Kotel entscheiden. Vertreter des Reform- und konservativen Judentums hatten eine Petition eingereicht, die die Regierung zwingen sollte, die ursprünglichen Pläne für einen egalitären Gebetsbereich an der Westmauer in Jerusalem umzusetzen. Regierungsanwälte hatten die Richter zuvor informiert, man habe vor, die bestehende Anlage im südlichen Bereich der Mauer zu erweitern und zu verbessern. Im April solle dafür ein detaillierter Plan eingereicht werden. Allerdings kritisierten die Richter die Regierung für den Mangel an Einmischung, um Gewalt zu verhindern. Oft werden egalitäre Zeremonien, vor allem von den »Women of the Wall«, von Ausschreitungen ultraorthodoxer Juden begleitet.

Stimme
Nechama Rivlin, die Frau von Präsident Reuven Rivlin, wird Synchronsprecherin. Für die hebräische Version des Kinderfilmes Paddington 2 will sie Gertrude, der Frau von Richter Biggleswade, ihre Stimme leihen. »Gedanken an Kinderbücher, die ich geliebt habe, erfüllen mich mit Freude«, schrieb die First Lady, »und Paddington habe ich besonders gemocht. Durch seine Erlebnisse im Haus der Brown-Familie haben wir alle gelernt, anderen zu helfen und Mitleid für ihre Sorgen zu empfinden.« Paddington 2 wird zu Pessach in den Kinos anlaufen.

Rettung
Durch den Einsatz israelischer Ärzte kann ein 13-jähriger Junge aus Gaza wieder in die Zukunft blicken. Der Teenager litt unter einer lebensbedrohlichen Niereninsuffizienz und war schon mehrfach zu Behandlungen in Israel gewesen. Doch dieser letzte Aufenthalt rettete sein Leben. Die Mediziner des Rambam-Hospitals in Haifa scheuten keine Mühe, um einen Familienangehörigen zu finden, der dem Jungen eine Niere spenden kann. Sie fanden schließlich einen Bruder, der in Algerien studiert. Da Israel jedoch keine diplomatischen Beziehungen zu dem nordafrikanischen Land unterhält, musste der Bruder über Umwege nach Israel gebracht werden. Am Ende gab es ein emotionales Wiedersehen. »Unser Krankenhaus ist ein Ort des Heilens und für eine hellere Zukunft im Nahen Osten«, sagte ein Sprecher des Krankenhauses.

Bestellungen
Manche Dinge sind in Israel teurer als anderswo. Doch auch Israelis haben die Möglichkeit, sie günstiger zu bekommen – im Internet zum Beispiel. Und die nutzen sie mit wachsender Begeisterung. Aktuelle Zahlen der israelischen Post zeigen, dass 2017 mehr als 61 Millionen Pakete an Haushalte zugestellt wurden. Dabei nicht mit eingerechnet sind private Lieferfirmen. Insgesamt wogen die Sendungen 10.800 Tonnen. Ganz oben auf der Liste standen übrigens Kleidung und Schuhe, Haushaltswaren, Elektrogeräte, Vitamine und Kosmetik. Die fleißigsten Besteller leben in Karmiel mit 3,4 Paketen pro Einwohner.

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