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Yarden Gerbi gibt Judo auf. Foto: Flash 90

Rücktritt
Eine der erfolgreichsten Sportlerinnen Israels tritt zurück. Rund ein Jahr nach ihrer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio gab Judoka Yarden Gerbi jetzt bekannt, dass sie ihren Judo-Anzug an den Nagel hängt. »Nach einer Zeit der Überlegungen, in der ich nicht viel geschlafen habe, habe ich entschieden, mich vom Judo zurückzuziehen. Das Feuer in mir ist erloschen.« Sie sei stolz auf ihre Erfolge und werde sich für immer über die Medaille freuen, so die 28-Jährige. Sie dankte insbesondere ihrem persönlichen Trainer, Shani Herschko, für die jahrelange Begleitung ihres sportlichen Werdegangs.

Reise
Kulturministerin Miri Regev macht Urlaub in Kuba. Das Land unterhält seit 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen zu Israel. Obwohl das Außenministerium informiert und der Besuch rein privater Natur ist, sei diese Reise höchst ungewöhnlich, heißt es aus Regierungskreisen. Denn es ist das erste Mal seit Staatsgründung, dass ein amtierender Minister in Kuba weilt. Regev treffe sich allerdings mit keinen offiziellen Vertretern des Landes. 1973 waren die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern während des Jom-Kippur-Krieges beendet worden. Kuba unterstützte damals Ägypten und Syrien. 2006 war Rafi Eitan zwar nach Kuba gereist, doch das war kurz bevor er als Rentenminister vereidigt wurde.

Angebot
Mordechai Vanunu könnte schon bald eine neue Heimat haben. Der 62-Jährige, der vor Jahrzehnten Israels Atomgeheimnisse preisgegeben hatte, darf im Rahmen der Familienzusammenführung nach Norwegen ziehen. Vanunu würde gern in Oslo leben, doch es sei unklar, ob Israel ihn gehen lasse, erklärte er. Seit 2015 ist er mit der norwegischen Theologin Kristin Joachimsen verheiratet. Sie hatte die Zusammenführung mit ihrem Ehemann beantragt. Vanunu hatte die geheimen Informationen 1986 in einem Interview mit einer britischen Zeitung ausgeplaudert. 18 Jahre lang saß er dafür hinter Gittern. Doch auch nach seiner Freilassung 2004 wurden Vanunu strikte Konditionen aufgelegt, die beispielsweise Reisen ins Ausland verbieten.

Erklärung
Premier Benjamin Netanjahu will in den Siedlungen weiterbauen. Er versprach bei einem Besuch mit Vertretern des Likud 1200 neue Hauseinheiten in Maale Adumim im Westjordanland in der Nähe von Jerusalem. Medienberichten zufolge will er dies in einen Gesetzesvorschlag einbauen, der die Annexion von Maale Adumim zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen soll. »Wir werden hier Tausende von Einheiten bauen und die Industriezonen erweitern. Dieser Ort wird Teil des Staates Israel sein. Dies sind bedeutende Nachrichten«, so der Regierungschef.

Verbot
Eine Veranstaltung im Rahmen der Raumfahrtwoche in Jerusalem wurde kurzerhand abgesagt, weil das Lokal, in der sie stattfinden sollte, kein Kaschrut-Zertifikat hat. Ein Stadtratsmitglied der ultraorthodoxen Partei Vereinigtes Tora-Judentum verlangte dies vom Minister für Raumfahrt und Technologie, Ofir Akunis, der tatsächlich gehorchte. Die »Casino de Paris Bar« im Mahane-Yehuda-Markt serviert ausschließlich milchige Speisen, ist jedoch nicht als koscher zertifiziert. Als der stellvertretende Bürgermeister Ofer Berkowitsch (Wake Up Jerusalem) davon hörte, forderte er die sofortige Wiedereinsetzung. »Es ist nicht das erste Mal, dass charedische Vertreter den Markt schädigen wollen«, schrieb er an Akunis. Angeblich soll das Event nun doch veranstaltet werden – allerdings in einem anderen Lokal. Mit Kaschrut-Zertifikat.

Werbung
Sicherheitsminister Gilad Erdan rührt die Werbetrommel für Produkte aus dem Jordantal, um BDS entgegenzuwirken. Eine Kampagne für mehr als eineinhalb Millionen Euro soll in den nächsten zwei Jahren landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Gegend bei Konferenzen und Messen in der ganzen Welt vorstellen. Erdan will zudem internationale Delegationen in die Region einladen, um die Produkte zu zeigen und Kooperationen zwischen jüdischen und palästinensischen Bauern hervorzuheben.

Treffen
26 Parlamentarier aus 15 Ländern trafen sich in Jerusalem, um ihre Unterstützung für Israel auszusprechen. Die Veranstaltung ist vom World Jewish Congress (WJC), der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) und den Bridges for Peace gesponsert worden. Die Konferenz drehte sich vor allem darum, wie Antisemitismus global definiert und palästinensische Aufwiegelung beendet werden kann sowie um den 50. Jahrestag der Vereinigung Jerusalems. »Lassen Sie uns weiterhin unsere christlichen und jüdischen Brüder und Schwestern vor Unterdrückung und Hass schützen und den Staat Israel im Angesicht seiner Feinde verteidigen«, sagte der Präsident des WJC, Ronald Lauder, während des Treffens.

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