Nach dem tödlichen Anschlag auf eine Chanukka-Feier am Bondi Beach in Sydney hat die israelische Armee neue Sicherheitsrichtlinien für Soldaten und Armeepersonal veröffentlicht, die sich im Ausland aufhalten. Anlass ist der Angriff, bei dem 15 Menschen ermordet wurden, darunter auch ein Israeli. Zugleich verweist die Armee auf einen spürbaren Anstieg antisemitischer Übergriffe weltweit.
Wie der militärische Rundfunk berichtete, rät die Einsatzführung der Israelischen Streitkräfte (IDF) Soldaten ausdrücklich davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen. Auch Gespräche über militärische Themen sollten vermieden werden – insbesondere, wenn es um interne oder vertrauliche Inhalte geht. Darüber hinaus sollen sich Soldaten im Ausland besonders aufmerksam verhalten und ihre persönliche Sicherheit erhöht im Blick behalten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Empfehlungen betrifft die öffentliche und digitale Präsenz. Die IDF rät dazu, möglichst keine Spuren in sozialen Netzwerken oder Medien zu hinterlassen, die Rückschlüsse auf Identität, Aufenthaltsort oder militärischen Hintergrund zulassen könnten.
»Wachsamkeit im zivilen Raum«
In der Mitteilung betont die Armee zudem, dass im zivilen Umfeld besondere Vorsicht geboten sei. Angesichts der aktuellen Lage und zunehmender antisemitischer Vorfälle sollten Soldaten Demonstrationen – sowohl pro- als auch antiisraelische – meiden. Wörtlich heißt es, man müsse »die Wachsamkeit im zivilen Raum erhöhen und sich von Kundgebungen für oder gegen Israel fernhalten«.
Zugleich fordert die IDF ihre Angehörigen auf, jeden sicherheitsrelevanten Vorfall im Ausland umgehend an einen zuständigen Vorgesetzten zu melden.
Bereits am Sonntag hatte auch die israelische Regierung ihre Warnhinweise für Israelis im Ausland verschärft. Der Nationale Sicherheitsrat erklärte, es bestehe die Gefahr von Nachahmungstaten. »Die Geschichte hat gezeigt, dass Terrorunterstützer versuchen könnten, inspiriert von diesem Ereignis weitere Anschläge zu verüben«, hieß es in einer Stellungnahme.
Die staatlichen Empfehlungen raten unter anderem davon ab, ungesicherte öffentliche Veranstaltungen zu besuchen – darunter Chanukka-Feiern, Chabad-Einrichtungen oder Gottesdienste in Synagogen. Israelis im Ausland werden zudem aufgefordert, aufmerksam zu bleiben und verdächtige Personen oder Gegenstände umgehend den örtlichen Sicherheitsbehörden zu melden. im