Die russische Regierung hat einem Bericht der »Jerusalem Post« zufolge die Vertreter der Jewish Agency for Israel (JAFI) angewiesen, ihre Arbeit innerhalb Russlands einzustellen. Die JAFI-Vertreter bestätigten den Eingang eines Schreibens Anfang der Woche, erklärten allerdings, es liefen aktuell noch Gespräche mit den russischen Behörden sowie der israelischen Regierung.
Eine Anordnung, die die Organisation zwingen würde, ihre Arbeit in Russland einzustellen, hätte möglicherweise dramatische Auswirkungen auf die Möglichkeiten für russische Juden, nach Israel auszuwandern. Zehntausende russischer Juden haben seit Beginn der russischen Militäroffensive gegen die Ukraine im Februar das Land bereits verlassen.
Da viele internationale Fluggesellschaften mittlerweile Russland nicht mehr anfliegen, könnten die Auswanderer im Falle einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Jerusalem und Moskau möglicherweise auch nicht mehr auf einfachem Wege das Land verlassen.
Laut Jerusalem Post haben Vertreter der jüdischen Gemeinde in Russland die Sorge, dass sich eine neuer »Eiserner Vorhang« auf sie zubewege. Einige Juden fürchteten sogar um ihr Leben, berichtete die Tageszeitung unter Verweis auf namentlich nicht genannte Quellen.
Die Jewish Agency for Israel (hebräisch: Sochnut) ist für die Förderung und Durchführung der jüdischen Einwanderung aus aller Welt nach Israel zuständig. Sollte die seit Kurzem von Doron Almog geführte Organisation in Russland nicht mehr aktiv sein kann, wäre dies das erste Mal seit 30 Jahren. mth