Der Palästinenser, der am Dienstag eine 84-jährige Frau in Cholon angegriffen und getötet haben soll, wurde am Mittwochmorgen tot in einem verlassenen Haus im Zentrum von Tel Aviv aufgefunden. Nach Angaben der Polizei habe er sich erhängt. Das Opfer ist Shulamit Rachel Ovadia.
Sie wurde nach Angaben der Ermittler durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf in der Ha’haschmonaim-Straße in dem Tel Aviver Vorort getötet. Die Polizei wurde zum Tatort gerufen, nachdem jemand sie schreien hörte. Als eine Nachbarin zu ihr eilte, sei sie wahrscheinlich bereits nicht mehr am Leben gewesen, so die Ermittler.
TATORT »Ich sah Verletzungen in ihrem Gesicht und dachte zuerst, sie sei gefallen. Sie regierte nicht. Erst später wurde mir klar, dass sie das Opfer eines Angriffs geworden ist«, berichtete die Nachbarin.
Video-Aufnahmen einer Sicherheitskamera zeigen einen Mann in dunkler Kleidung, der Ovadia folgte, als sie zu ihrem Haus ging, sie dann von hinten angriff und mehrfach mit einem unbekannten Gegenstand auf den Kopf oder ins Gesicht schlug und dann floh.
Die Familie des Opfers steht unter Schock. »Wir haben keine Ahnung, was passiert ist.«
Gestohlen wurde der Frau nichts. Auch Beamte des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet seien an den Ermittlungen beteiligt, da es den Verdacht gebe, dass die Frau das Ziel eines Terroranschlags gewesen sein könnte. Polizeichef Kobi Shabtai war persönlich an den Tatort gekommen.
Die Polizei geht davon aus, dass der vermeintliche Täter, der 28-jährige Palästinenser aus Qalqilya , Mousa Sarsour, anschließend durch Selbstmord starb. Die israelische Armee gab an, sie habe im Zusammenhang mit dem Angriff fünf Verdächtige in der Stadt Sarta festgenommen, darunter Sarsours Verwandte.
Eine weibliche Familienangehörige sagte der Nachrichtenseite Ynet noch bevor Sarsour tot aufgefunden wurde, dass der Verdächtige psychische Probleme habe. »Mousa ist eine sehr schüchterne Person, er spricht kaum mit seinen Familienmitgliedern. Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen, und wir werden die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.«
»Dies ist ein schockierender Angriff eines verabscheuungswürdigen und feigen Terroristen.«
Premierminister Yair Lapid
Sarsour hatte eine Arbeitserlaubnis zur Einreise nach Israel. Berichten zufolge wurde er in den letzten Wochen zweimal von der Polizei verhört, aber freigelassen, nachdem die Behörden festgestellt hatten, dass seine Aufenthaltserlaubnis gültig war und er keine Sicherheitsverstöße begangen hatte.
ZEIT Die Familie des Opfers steht derweil unter Schock. »Wir haben keine Ahnung, was passiert ist, sagte Ovadias Schwiegersohn im israelischen Fernsehen. »Sie war wahrscheinlich zur falschen Zeit am falschen Ort.«
Premierminister Yair Lapid, der derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York ist, wurde über den Angriff informiert. »Dies ist ein schockierender Angriff eines verabscheuungswürdigen und feigen Terroristen«, ließ er über einen Sprecher weitergeben. »Er ermordete eine ältere Dame, die sich nicht wehren konnte.«