Israel

Mörder der 84-jährigen Israelin Shulamit Ovadia tot aufgefunden

Israelische Polizei an der Stelle, wo sich der Verdächtige erhängte. Foto: Flash90

Der Palästinenser, der am Dienstag eine 84-jährige Frau in Cholon angegriffen und getötet haben soll, wurde am Mittwochmorgen tot in einem verlassenen Haus im Zentrum von Tel Aviv aufgefunden. Nach Angaben der Polizei habe er sich erhängt. Das Opfer ist Shulamit Rachel Ovadia.

Sie wurde nach Angaben der Ermittler durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf in der Ha’haschmonaim-Straße in dem Tel Aviver Vorort getötet. Die Polizei wurde zum Tatort gerufen, nachdem jemand sie schreien hörte. Als eine Nachbarin zu ihr eilte, sei sie wahrscheinlich bereits nicht mehr am Leben gewesen, so die Ermittler.

TATORT »Ich sah Verletzungen in ihrem Gesicht und dachte zuerst, sie sei gefallen. Sie regierte nicht. Erst später wurde mir klar, dass sie das Opfer eines Angriffs geworden ist«, berichtete die Nachbarin.

Video-Aufnahmen einer Sicherheitskamera zeigen einen Mann in dunkler Kleidung, der Ovadia folgte, als sie zu ihrem Haus ging, sie dann von hinten angriff und mehrfach mit einem unbekannten Gegenstand auf den Kopf oder ins Gesicht schlug und dann floh.

Die Familie des Opfers steht unter Schock. »Wir haben keine Ahnung, was passiert ist.«

Gestohlen wurde der Frau nichts. Auch Beamte des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet seien an den Ermittlungen beteiligt, da es den Verdacht gebe, dass die Frau das Ziel eines Terroranschlags gewesen sein könnte. Polizeichef Kobi Shabtai war persönlich an den Tatort gekommen.

Die Polizei geht davon aus, dass der vermeintliche Täter, der 28-jährige Palästinenser aus Qalqilya , Mousa Sarsour, anschließend durch Selbstmord starb. Die israelische Armee gab an, sie habe im Zusammenhang mit dem Angriff fünf Verdächtige in der Stadt Sarta festgenommen, darunter Sarsours Verwandte.

Eine weibliche Familienangehörige sagte der Nachrichtenseite Ynet noch bevor Sarsour tot aufgefunden wurde, dass der Verdächtige psychische Probleme habe. »Mousa ist eine sehr schüchterne Person, er spricht kaum mit seinen Familienmitgliedern. Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen, und wir werden die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.«

»Dies ist ein schockierender Angriff eines verabscheuungswürdigen und feigen Terroristen.«

Premierminister Yair Lapid

Sarsour hatte eine Arbeitserlaubnis zur Einreise nach Israel. Berichten zufolge wurde er in den letzten Wochen zweimal von der Polizei verhört, aber freigelassen, nachdem die Behörden festgestellt hatten, dass seine Aufenthaltserlaubnis gültig war und er keine Sicherheitsverstöße begangen hatte.

ZEIT Die Familie des Opfers steht derweil unter Schock. »Wir haben keine Ahnung, was passiert ist, sagte Ovadias Schwiegersohn im israelischen Fernsehen. «Sie war wahrscheinlich zur falschen Zeit am falschen Ort.»

Premierminister Yair Lapid, der derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York ist, wurde über den Angriff informiert. «Dies ist ein schockierender Angriff eines verabscheuungswürdigen und feigen Terroristen», ließ er über einen Sprecher weitergeben. «Er ermordete eine ältere Dame, die sich nicht wehren konnte.»

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Israel

Ex-Geisel fühlt sich »völlig im Stich gelassen«

Rom Braslavski, von der Hamas vom Novafestival verschleppt und jahrelang gequält, zieht die bittere Bilanz seiner Rückkehr

von Sabine Brandes  17.11.2025

Nahost

Hamas hortet offenbar moderne Waffen im Ausland

In afrikanischen Staaten und im Jemen sammeln die Terroristen laut Medienberichten Feuerwaffen und andere Waffengattungen

 17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert