Terrorismus

Mörder der Dees bei Spezialeinsatz getötet

Familie und Freunde bei der Beisetzung von Lucy Dee in Kfar Etzion am 11. April Foto: Flash90

Zwei Palästinenser, die beschuldigt wurden, Anfang April drei Mitglieder der britisch-israelischen Familie Dee ermordet zu haben, sind am frühen Donnerstagmorgen bei einem Einsatz von Spezialeinheiten der israelischen Polizei und Armee in der Altstadt von Nablus erschossen worden.

Die 48-jährige Lucy Dee und ihre Töchter Maia (20) und Rina (16) waren am 7. April während der Fahrt zu einem Ausflug im Jordantal aus nächster Nähe von palästinensischen Terroristen erschossen worden. Maia und Rina wurden noch am Tatort für tot erklärt. Die Mutter wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht, starb aber drei Tage darauf.

ANTI-TERROR-EINHEIT In einer gemeinsamen Erklärung sagten die Sicherheitsbehörden Schin Bet, die israelische Polizei und die IDF, dass Truppen in die Altstadt von Nablus eingedrungen seien, um die zwei Männer zu verhaften. Mitglieder der Anti-Terror-Einheit der Polizei, Yamam, hätten das Haus umstellt, in dem sich die beiden Terroristen vermutlich versteckt hielten. Die Armee bestätigte, dass Drohnen während des Einsatzes eingesetzt wurden.

Während der Aktion sei es zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem die beiden Terroristen und ein weiterer Schütze, der nach Angaben der Polizei das Versteck zur Verfügung gestellt habe, getötet wurden. Die israelischen Streitkräfte hätten dabei auch Sturmgewehre beschlagnahmt. Das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde bestätigte, dass bei dem Vorfall drei Männer getötet wurden. Die Terrororganisation im Gazastreifen, Hamas, gab an, dass die Getöteten alle zu ihrer Organisation gehörten.

»Ob es einen Tag, eine Woche oder einen Monat dauert – seid sicher, dass wir euch finden.«

premier benjamin netanjahu

Premierminister Benjamin Netanjahu veröffentlichte eine Erklärung, in der er die Aktion in Nablus lobte. »Unsere Botschaft an diejenigen, die uns schaden, und an diejenigen, die versuchen, uns zu schaden: Ob es einen Tag, eine Woche oder einen Monat dauert – seid sicher, dass wir euch finden.«

PROFESSIONALITÄT Ein hochrangiger IDF-Offizier erklärte nach dem Einsatz vor Journalisten, dass die Operation am Donnerstag mit »Präzision und Professionalität« durchgeführt wurde, was zu einer schnellen Razzia ohne weitere Verletzte führte, obwohl seit dem tödlichen Angriff bereits fast ein Monat vergangen war.

»Die Geschwindigkeit, mit der der Vorfall behandelt wird, ist das, was den Terrorismus vereitelt, also ist Zeit wichtig.« Er betonte, man wolle der anderen Seite klarmachen, »dass es nirgendwo Zufluchtsstädte gibt. Sogar Orte, die sie anscheinend für sicher halten – sie sind es nicht«.

Die drei Mitglieder der Familie Dee hatten die israelische und die britische Staatsbürgerschaft und lebten in der Siedlung Efrat im Westjordanland, südlich von Jerusalem. Der Vater der Familie, Rabbiner Leo Dee, dankte im Radio Kan den israelischen Streitkräften. Wenn die Terroristen lebend gefangen genommen worden wären, hätten er und seine Tochter Tali sie gern interviewt und gefragt, warum sie das getan haben, sagte er. Und was ihre Vision für eine bessere Welt für ihre Kinder sei. »Da sie tot sind, habe ich den Schin Bet gefragt, ob es möglich ist, ihren Familien dieselben Fragen zu stellen.«

Dee fügte hinzu, dass ihn die Tatsache tröste, dass die Organe seiner Frau Lucy mehreren Patienten transplantiert wurden, die er im Beilinson-Krankenhaus in Petach Tikwa getroffen hatte. »Das war ein großer Trost.«

Israel

Herzog erinnert an »Sieg über das dunkelste Böse«

Israels Präsident würdigt zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs den Einsatz der Alliierten und warnt vor dem Schweigen angesichts von Hass

 08.05.2025

USA

Trump angeblich von Netanjahu enttäuscht

Die regierungsnahe Tageszeitung »Israel Hayom« schreibt, der US-Präsident wolle seine Nahostpolitik ohne Israel vorantreiben

von Sabine Brandes  08.05.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025