Die israelische Schönheitskönigin Melanie Shiraz sieht sich nach dem Miss-Universe-Wettbewerb in Thailand mit einer Welle von Hass und Drohungen konfrontiert. Auslöser war ein Video, das Shiraz, 27, angeblich dabei zeigt, wie sie Miss Palästina, Nadeen Ayoub, einen Seitenblick zuwirft. Das kurze Clip-Fragment verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Medien.
»Es sind nicht nur Todesdrohungen, sondern auch Drohungen mit sexueller Gewalt«, berichtete Shiraz der »New York Post«. »Antisemitismus habe ich schon erlebt, aber in dieser Form hätte ich es nie erwartet.« Die frühere Aktivistin der University of California in Berkeley muss mittlerweile mit erhöhter Sicherheit auftreten.
Shiraz betonte, dass das Video manipuliert worden sei. »Das Material ist sensationell aufbereitet, absichtlich irreführend, bearbeitet oder unvollständig«, erklärte sie. Tatsächlich zeigen andere Aufnahmen, dass die beiden Teilnehmerinnen nicht nebeneinander standen. Ihr angeblicher Seitenblick sei nur zufällig entstanden, da ein Fotograf sein objektiv auf sie beide gleichzeitig fokussiert habe.
»Es ist ungerecht«
Das Video, das auch auf dem Account von Miss Palästina veröffentlicht wurde, wurde zusätzlich durch prominente Influencer weiter verbreitet und sorgte für internationale Aufmerksamkeit. Shiraz sprach von einer Kampagne, die sie »eifersüchtig und schlecht dastehen lassen« sollte.
Unterstützer der Israelin weisen darauf hin, dass das Video manipuliert wurde. Eylon Levy, ehemaliger Sprecher von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, erklärte: »Die beiden stehen nicht einmal nebeneinander. Das Video wurde zusammengeschnitten, um Israel in einem schlechten Licht zu zeigen.«
Shiraz, die früher als Datenwissenschaftlerin arbeitete, zeigte sich dennoch entschlossen: »Deshalb stehe ich dazu – das ist die Realität, als jüdische Person auf dieser Welt zu leben. Es ist ungerecht.« Eine Stellungnahme von Nadeen Ayoub lag bislang nicht vor.
Seit den Massakern der Hamas im Süden Israels vor zwei Jahren sehen sich prominente Israelis und Juden aus anderen Staaten noch weitaus mehr Hass und Diskriminierung ausgesetzt als zuvor. Sowohl Musiker und andere Künstler als auch Sportler sind betroffen.
Immer wieder fordern selbst Regierungen einen Ausschluss Israels aus Wettbewerben, Festivals und anderen Events. im