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Medaillen, Gebet, Schildkröten

Umwerfend: Tohar Butbul (l.) Foto: imago images / ITAR-TASS

Medaillen
Israelische Judokas haben eine Silber- und zwei Bronzemedaillen bei den Judo-Europameisterschaften am vergangenen Wochenende in Lissabon geholt. Der Israeli Tohar Butbul gewann Silber im Finale. Hier unterlag er in der Kategorie Leichtgewicht (unter 73 Kilogramm) Akil Gjakova aus dem Kosovo. Kurz darauf schlug Sagi Muki den Bulgaren Ivaylo Ivanov und holte Bronze bei den Männern unter 81 Kilogramm (Halbmittelgewicht). Auch eine Frau war erfolgreich: Geffen Prima gewann gegen die Ungarin Reka Pupp und brachte Bronze mit nach Hause. Präsident Reuven Rivlin twitterte daraufhin: »Dankeschön, dass Sie uns alle so stolz machen!« Judo gehört zu einer der stärksten Sportarten in Israel.

Deal
Es ist das umfassendste Verteidigungsabkommen zwischen Israel und Griechenland aller Zeiten. Es beläuft sich auf insgesamt 5,4 Milliarden US-Dollar und soll die kommenden zwei Jahrzehnte andauern. Das israelische Verteidigungsministerium wird dabei in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Elbit ein internationales Flugtrainingszentrum für die griechische Luftwaffe aufbauen. Vorbild ist die israelische Flugakademie der Luftwaffe. Zu diesem Zweck werden die Griechen mit zehn M-346-Trainingsjets des italienischen Herstellers Leonardo ausgestattet. »Diese Kooperation beruht auf Israels herausragender Verteidigungsindustrie und den starken Verbindungen zwischen Griechenland und Israel«, sagte Verteidigungsminister Benny Gantz nach der Unterzeichnung des bilateralen Abkommens.

Gebet
Zehntausende muslimische Gläubige strömten zum ersten Gebet des Fastenmonats nach der Corona-Pandemie in die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Muslime aus dem ganzen Land waren gekommen, um den Beginn des Ramadan in der heiligen Stätte zu zelebrieren. Palästinenser aus dem Westjordanland, die nicht geimpft sind, durften jedoch nicht daran teilnehmen. Hohe Corona-Infektionszahlen in dem Gebiet seien verantwortlich, dass die Zahl der Teilnehmer auf 10.000 beschränkt wurde. Die Koordinierungsstelle der Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) erklärte, sie habe sowohl die Freiheit der Religionsausübung als auch die Gefahr durch das Virus in Betracht gezogen.

Festival
Das jährliche Schriftsteller-Festival in Mishkenot Shaananim wird in diesem Jahr wieder mit persönlicher Anwesenheit stattfinden. Vom 3. bis zum 6. Juni werden sich literarische Größen in Jerusalem ein Stelldichein geben. Bekannte Gäste aus dem Ausland sind in diesem Jahr unter anderem Salman Rushdie, Jonathan Safran Foer, Harlan Coben, Vanessa Springora und Linn Ullmann. Aus Israel nehmen am 9. Festival David Grossman, Etgar Keret, Meir Shalev, Eshkol Nevo und andere teil. Zusätzlich zu den persönlichen Treffen wird es auch digitale Veranstaltungen geben. Außerdem sollen zum ersten Mal »literarische Picknicks und Touren durch die Stadt« veranstaltet werden.

Wohnungen
Von Oktober 2020 bis Januar 2021 sind fast 30 Prozent mehr Wohnungen in Israel gekauft worden als in derselben Zeitspanne 2019/20. Das berichtet das Finanzministerium. Es erklärte den extremen Anstieg mit dem vermehrten Ankauf von Immobilien in Israel durch Investoren. Hier war die Zahl um 77 Prozent gestiegen. Grund sei wahrscheinlich vor allem die Reduzierung der Einkaufssteuer im vergangenen Juli gewesen, meinen Experten. Sie gehen davon aus, dass der Boom anhält und die Verkaufspreise dadurch um drei bis vier Prozent steigen werden.

Schildkröten
Oleg, Karin, Aloha, Yoni, Schlomi und Ruchama sind wieder in Freiheit. Die Meeresschildkröten waren im Februar nach der Ölkatastrophe vor Israels Küste mit schwarzem Teer verklebt gefunden worden. Die sechs wurden in kritischem Zustand inmitten von mehr als 20 Schildkröten-Kadavern gerettet. Durch den Teer konnten die Tiere weder sehen noch essen oder atmen. Außerdem drangen Giftstoffe in ihren Blutkreislauf ein. Das nationale Meeresschildkröten-Rettungszentrum der Natur- und Parkbehörde im Moschav Mikhmoret aber tat alles, um diese sechs gesund zu pflegen – mit Erfolg. In der vergangenen Woche konnten alle wieder in ihre Heimat, das Mittelmeer, entlassen werden.

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Gespräch

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