Außenminister Heiko Maas (SPD) hat sich zum Holocaust-Gedenktag in Israel an einem Online-Projekt der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem beteiligt. Wegen der Corona-Krise hatte Yad Vashem die Idee unter den Hashtags #RememberingFromHome und #ShoahNames ins Leben gerufen.
Maas verlas am Montag die Namen von zwei Holocaust-Opfern aus seiner Heimatstadt Saarlouis in einem Video auf Twitter. »Eine Pandemie mag uns davon abhalten, physisch zusammenzukommen«, schrieb der 53-Jährige dazu auf Englisch. »Aber es wird uns nicht davon abhalten, an die Schoah zu erinnern.«
Yad Vashem will die Videos online nach eigenen Angaben sammeln und daraus eine Online-Zeremonie erstellen. Der Holocaust-Gedenktag in Israel beginnt am heutigen Montagabend und endet Dienstagabend. Die Eröffnungszeremonie wollte Yad Vashem ebenfalls im Netz übertragen. Sie sollte weitgehend auch auf Deutsch übersetzt werden.
engagement Die Gedenkstätte lobte grundsätzlich das Engagement von Maas für die Erinnerung an den Holocaust. »Die Tatsache, dass der Außenminister sich an zwei Opfer des Holocaust aus seiner Heimatstadt erinnert, zeigt, wie wichtig Holocaust-Gedenken für uns heute noch ist«, hieß es in einer Stellungnahme.
Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten erst 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. dpa