Sommer

Lust und Frust in den Ferien

Spaß am Strand Foto: Flash 90

Zwei Monate keine Schulbücher und Stundenpläne. Chofesch Ha-Gadol – die großen Ferien – sind da. Eineinhalb Millionen Kinder und Jugendliche starteten am vergangenen Donnerstag in die zweimonatige Pause vom Pauken. Und für viele Eltern beginnt die Sorge, womit die Sprösslinge acht lange Wochen beschäftigt werden sollen.

Beschäftigen Tradition haben die sogenannten Kejtanot, vor allem bei Grundschulkindern von sechs bis zwölf. Die Mädchen und Jungs werden morgens von den Eltern zu verschiedenen Aktivitäten gebracht und nachmittags nach der Arbeit wieder abgeholt. Die Angebotspalette ist breit: Vom Schmuckmachen über Reiten lernen bis zu Fußball-, Wissenschafts- und Badespaßcamps. Die Kejtanot sind beliebt, doch vor allem sind sie eins: teuer. Für manche muss man einen Wochenpreis von umgerechnet 200 Euro berappen. Nicht jeder kann sich das für seine zwei, drei oder vier Kinder und schon gar nicht für die gesamten Ferien leisten. Wie die Cohens aus Aschkelon. Mutter Aviva hat ihre beiden Söhne für jeweils eine Woche angemeldet. »Mehr ist einfach nicht drin.«

Rumhängen Und den Rest der Zeit? »Ein paar Ausflüge und das Übliche eben«, sagt sie. Mit dem »Üblichen« dürfte das Computerspielen, Fernsehen und Rumhängen auf der Straße gemeint sein. Bei manchen macht sich schnell der Ferienfrust breit – nichts zu tun. Bei durchschnittlich 20 Urlaubstagen müssen die Eltern die meiste Zeit arbeiten, während ihre Kinder zu Hause sind. Sobald der Juli begonnen hat, sieht man zusehends Jugendliche und immer öfter auch Kinder nachts ohne Kontrolle der Eltern in den Städten herumlaufen. Ein Phänomen, das nicht selten zu Alkoholmissbrauch und Gewalt führt.

Verreisen Israelis verreisen gern, doch je mehr Kinder, desto kürzer die Trips. Da das beliebteste und preiswerteste Ziel in der Nähe, die Türkei, durch die diplomatische Krise weggefallen ist, bleiben viele einfach im Land. Sie unternehmen Kurzausflüge von einigen Tagen, gern in den Norden oder nach Eilat am Roten Meer. Die Touristenverbände frohlocken. Eine neue Radiowerbung lädt ein: »Sie müssen ihre Kinder nicht grün anmalen, um ihnen die Natur näherzubringen. Kommen Sie einfach nach Galiläa und in den Golan und genießen Sie sie live.«

Nach Luftschlägen

Iran setzt Zusammenarbeit mit Atombehörde aus

Nach den Angriffen auf sein Atomprogramm will Irans Regierung die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde aussetzen. Was bedeutet dies in der Praxis?

 02.07.2025

Gazastreifen

Nach Berichten über Schüsse: Armee ändert Strategie an Verteilzentren

Zuvor hatte die Haaretz eine Recherche veröffentlicht, in der Soldaten schildern, dass sie auf Zivilisten geschossen haben, um die Menschenmassen vor den Zentren unter Kontrolle zu halten

von Nils Kottmann  02.07.2025

Geiseln

Der Hamas-Terrorist sagte: »Wählt, wer den Kopfschuss bekommt«

In der Knesset erzählte die ehemalige Geisel Ohad Ben Ami vom grausamen Psychoterror, den er und andere Mitgeiseln in den Terror-Tunneln durchleiden mussten

von Sabine Brandes  02.07.2025

Terror

Israel fängt Huthi-Rakete ab

Das Ziel des Raketenangriffs war der Flughafen Ben Gurion

 02.07.2025

Zwölf-Tage-Krieg

Israel: 86 Prozent der Raketen aus dem Iran abgefangen

Israel meldet trotz massiver Zerstörungen eine hohe Abfangquote iranischer Raketen. Neue Waffen kamen in dem zwölftägigen Krieg erstmals zum Einsatz – viele davon wurden über Jahrzehnte entwickelt

 02.07.2025

Kommentar

Alle haben Frieden verdient

Aber es braucht die richtigen Partner dazu

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Verhandlungen

Trump: Israel stimmt Waffenruhe im Gazastreifen zu

Der US-Präsident forderte die Terroristen der Hamas auf, dem Vorschlag ebenfalls zuzustimmen, denn so Trump: »Es wird nicht besser werden - es wird nur schlimmer werden«

 02.07.2025

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

von Ralf Balke  01.07.2025