Israel

Likud-Mitglieder stärken Netanjahus Position

Hat seine Partei hinter sich: Oppositionsführer Benjamin Netanjahu (hier am Mittwoch bei der Stimmabgabe) Foto: Flash90 2022

Bei den parteiinternen Vorwahlen für die Aufstellung der Wahlliste für die Knessetwahl haben sich die engsten Verbündeten des langjährigen Likud-Chefs Benjamin Netanjahu durchgesetzt.

Der 72-Jährige, der von 1996 bis 1999 sowie von 2009 bis 2021 israelischer Ministerpräsident war, will im November erneut das Amt des Regierungschefs erobern. Aktuellen Umfragen zufolge wird der Likud wieder als stärkste Fraktion in die Knesset einziehen und würde aktuell 35 der 120 Mandate im Parlament erobern.

JUSTIZ Beobachter befürchten, dass Netanjahu auch eine weitreichende Justizreform in die Wege leiten und die Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit beschneiden könnte. Seit einigen Jahren wird gegen Netanjahu auch wegen Korruption und Bestechlichkeit im Amt ermittelt. Wiederholt hat er die Anschuldigungen gegen seine Person zurückgewiesen und von einer politisch motivierten Polizei und Staatsanwaltschaft gesprochen, welche von linken Politikern und Medien angetrieben würden.

Bei den Vorwahlen gaben am Mittwoch knapp 80.000 der 140.000 Likud-Mitglieder ihre Stimme ab. Sie hatten die Kandidaten zu bestimmen, die nach dem in Israel geltenden Verhältniswahlrecht auf der Likud-Liste zur Wahl antreten sollten. Auf den Plätzen hinter Listenführer Netanjahu wurden die Abgeordneten Yariv Levin, Eli Cohen, Yoav Gallant, David Amsalem und Amir Ohana gewählt. Alle fünf gelten als Loyalisten des Likud-Vorsitzenden.

WENIGE FRAUEN Dagegen kam der frühere Knessetpräsident Yuli Edelstein nur auf Platz 23 der Liste. Edelstein hatte in den letzten Monaten mit deutlicher Kritik an Netanjahu von sich reden gemacht. Auf den ersten 20 Plätzen finden sich nur zwei Frauen, darunter die frühere Kultur- und Verkehrsministerin Miri Regev.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Netanjahu hatte sich vorbehalten, fünf der aussichtsreichen Plätze auf der Wahlliste selbst nominieren zu dürfen; die Mitgliedschaft segnete diesen Vorschlag ab. Einige amtierende Likud-Abgeordnete dürften damit kaum noch Chancen auf einen Wiedereinzug in die Knesset haben.

Trotz der Führung in den Umfragen ist immer noch unklar, ob es Netanjahu gelingen wird, nach der Wahl eine Mehrheit im Parlament zusammenzuzimmern. mth

Israel

»Ofek 19« erfolgreich ins All geschossen

Ein neuer israelischer Aufklärungssatellit hat in der Nacht zum Mittwoch den Orbit erreicht. Das »Auge auf unsere Feinde« arbeite bereits, heißt es

 03.09.2025

Gaza

Armee tötet Hamas-Terroristen, der drei Frauen als Geiseln festhielt

Laut Armee und Geheimdienst gehörte der Palästinenser zu jenen, die die Geiseln Emily Damari, Romi Gonen und Naama Levy in ihrer Gewalt hatten

 03.09.2025

Himmelsereignis

Von Israel aus zu sehen: Totale Mondfinsternis am 7. September

Um 21:12 Uhr Ortszeit steht der Erdtrabant vollständig im Schatten und leuchtet tiefrot

 03.09.2025

Jerusalem

»Tag der Störungen«: Angehörige von Geiseln fordern Abkommen und Kriegsende

Drei Tage lang sollen die neuen Proteste andauern. Sie sollen den Druck auf die Regierung erhöhen

 03.09.2025

Terror

IDF fangen Rakete der Huthi ab, Sirenenalarm in Zentral-Israel

Seit der Tötung fast der gesamten Huthi-Regierung am Sonntag ist dies die fünfte Raketenattacke auf Israel

 03.09.2025

Naher Osten

Netanjahu: Krieg in »entscheidender Phase«

Die israelische Armee bereite die Offensive auf Gaza-Stadt vor

 03.09.2025

Westjordanland

Vorwurf Terrorunterstützung: Bürgermeister von Hebron festgenommen

Nach palästinensischen Berichten ist der Hintergrund ein Versuch Israels, eine alternative palästinensische Führung aufzubauen, um die Autonomiebehörde zu ersetzen. Diese unterstützt seit Jahrzehnten den Terror

 02.09.2025

Nachkriegsszenario

Gaza - das neue Dubai?

Ein neuer Trump-Plan will die zerstörte Enklave als Hightech-Hub sehen. Die Details

von Sabine Brandes  02.09.2025

Israel

Protest gegen geplante Waldrodung

Für ein wichtiges Straßenbauprojekt soll in Israel eine beträchtliche Waldfläche abgeholzt werden. Einer jüdischen Umweltschutzgruppe gefällt das gar nicht

 02.09.2025