Tel Aviv

»Liebe ist Liebe«

Tausende demonstrierten auch am Mittwoch wieder in Israel. Foto: Flash 90

Mehrere Tausend Schüler und Lehrer haben nach israelischen Medienberichten gegen Äußerungen von Erziehungsminister Rafi Peretz protestiert, der Homosexualität indirekt als unnatürlich eingestuft hatte. Der Protest in Tel Aviv sei von mehreren Schülervertretungen unter dem Motto »Forderung nach Veränderung« organisiert worden, berichteten israelische Medien am Mittwoch.

Peretz, ein orthodoxer Rabbiner, war in einem Interview der Vorwoche gefragt worden, was er tun würde, wenn eines seiner Kinder eine »andere sexuelle Ausrichtung« hätte: »Gott sei Dank sind meine Kinder auf natürliche und gesunde Weise aufgewachsen. Sie bauen ihre Häuser auf der Basis jüdischer Werte.« Als normale Familie definierte er eine »mit Mann und Frau«.

rabin-platz Schüler trugen bei der Demonstration auf dem zentralen Rabin-Platz Schilder mit der Regenbogenfahne und Aufschriften wie »Liebe ist Liebe« auf Englisch und Hebräisch. Jehuda Freiman, Mitglied des nationalen Schülerrates, sagte laut »Haaretz«: »Seid nicht gleichgültig, wenn die Ehre des anderen mit Füßen getreten wird.«

Bereits am Sonntag hatten mehrere israelische Schulen gegen die Äußerungen von Peretz protestiert.

Bereits am Sonntag hatten mehrere israelische Schulen gegen die Äußerungen von Peretz protestiert. Einige Einrichtungen hielten Unterrichtsstunden zum Thema Toleranz ab, wie Medien berichteten. Auch schwule und lesbische Lehrer hätten protestiert.

Im Vorjahr hatte der Minister von der Siedlerpartei bereits mit Äußerungen über die »Umpolung« Homosexueller für Empörung gesorgt. Er sprach sich damals für umstrittene Konversionstherapien für Homosexuelle aus, rückte aber nach Protesten wieder davon ab.  dpa

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert

Tierschutz

Hilfe für die Straßentiger

In Israel leben schätzungsweise eine Million streunende Katzen. Eine Studie der Hebräischen Universität zeigt, warum das Füttern der Vierbeiner auch Nachteile haben kann

von Sabine Brandes  16.11.2025

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025